UTMB (170 km und 10.000 hm)
Unsere Ergebnisse:
Oliver Weis: 45:38:05 h
Quelle Fotos: Maindruphoto.com und privat
Laufbericht von Oliver Weis:
Die Vorbereitung:
Boaaa….wird das heiß werden und ob „das“ dann noch klappen wird….
So waren meine Bedenken, als wir die letzten Tage vor dem UTMB-Start immer wieder die Wetterprognosen studierten. OK, alles besser als 2012, als wir in Matsch und Schnee versanken.
Aber vor dem ganzen Spaß, stand ja erstmal das Training. Das Richtige und harte Training.
Denn, für den UTMB sollte die Vorbereitung schon passen…macht man eigentlich genug???
Dieses Jahr jedoch habe ich versucht, mich wirklich Punkto Höhenmeter besonders vorzubereiten. Hier half mir mein guter Freund „Altköning“ im Taunus recht gut….ich hasste ihn, und kotze ihn an, was ihm natürlich egal war…aber er hat mich auf der Reise zum UTMB ein gutes Stück weiter gebracht…Danke dir, mein Kumpel. Nicht zu vergessen sind die Treppen in Blieskastel. 207 Stufen hoch zum alten Kloster. Diese galt es zu überwinden…3x war ich vor Ort. Und jedes Mal kamen 20-25 Wiederholungen zustande. Kurz überschlagen, 25 Wdhlg entspricht 3,5mal das Empire State Building hoch und runter. 🙂 Soviel dazu.
Zur Statistik 2015:
2.563 Starter => 931 raus => Platz 1.479 mit 45:38Std => 1.632 im Ziel…sind ca. 40% Ausfall…bin superglücklich 🙂 !!!
Ankunft in Chamonix:
Tja, und dann kam der Tag, der kommen musste. Und das war auch gut so. Jedes Wochenende 3 harte Einheiten und unter der Woche nach der Arbeit auch noch an den Schlossberg…es reichte mir langsam. Es musste endlich losgehen.
Die Taschen sind gepackt, klar zu viel, was für eine Frage…und Donnerstagmorgen ging`s in der Früh los. Die Fahrt gut…geile Aussicht, als wir die Schweiz rein kamen. Wunderschönes Bergpanorama.
So kannten wir die Ecke noch gar nicht. Und die Fahrt nach Chamonix sollte noch schöner werden. Schon von weitem, konnte man ihn sehen…Mont Blanc…ein Traum…!!!
Schlüssel zur Fe.-Wo abholen, mit 17 Chipkarten und Toröffnern bewaffnet ging es zu unserer Bleibe. Einmal quer durch die Fußgängerzone, Poller runter, Nerven behalten bei den vielen Leuten, und zur Tiefgarage rein. Stefan hatten wir bereits vorher Telefonisch kontaktiert und so trafen wir uns an der Wohnung. Stefan, wurde uns von Kim vermittelt und hat sich als super Kumpel und Begleiter in der Woche entpuppt. Ne echt tolle Kerl, de Jung.
Aufzug, Yippie. Sechster Stock, ein Muss. Tür auf…Augen auf…Mund auf…manmanman…was ne geile Bude…stylisch, hübsch, schick, riesen Balkon mit Blick über Chamonix uuuuund auf den Berg und seinen Gletscher. Peng, Volltreffer!!!
Startunterlagen abholen und bisschen über die Messe bummeln. Klar gab`s auch kleine Aufmerksamkeiten. Calf`s von Compression. Waaaaas 35€ nö, viel zu teuer. Dann hol ich mir doch die mit UTMB Emblem…wie 49€…naaaagut, das geht ja noch! …so verstört ist man halt auf der UTMB-Messe…jaja so traurig ist das 🙁
Carbo-Loading mit Tuna-Sauce. Jetzt konnte ja nix mehr schief gehen, gelle Kim!
OK, kommen wir zum Lauf. Zuvor noch schnell die Dropbags abgeben. Hier muss sich Stefan schon ausziehen, weil er es wiedermal übertrieben hat…der Junge hat aber auch immer den halben Kleiderschrank über….und das bei der Hitze. Auf dem Weg dorthin trafen wir noch Michael. Ein guter Bekannter vom TAR2013.
Über den Start gibt es eigentlich nichts zu sagen…außer…wer das nicht mal miterlebt hat, der hat was verpasst. Ja, so ist es. So genial und gigantisch, Gänsehautalarm und Endorphine in 3er-Reihe tanzen auf und in deinem Körper. Die Masse an Läufern, die gierig und heiß auf die Strecke sind, der Ausblick auf den Mont Blanc und dazu die Musik, Vangelis – Conquest of Paradise. Unbeschreiblich!!!!!
Der Lauf…
Peng…Startschuss…der Beginn ist immer sehr gemütlich, von dort aus wo ich starte…lange lange wird nur gegangen. Michael, Stefan und ich treiben mit der Menge Richtung Abenteuer.
Nach ca. 500m steht Iris, kurzer Stopp, Küsschen und weiter geht’s. 8km Einlaufen. Dann die erste Steigung nach Le Delevret. Die Menschen hier sind sowas von dabei. Wunderbare Verkleidungen und Glockengebimmel lenken von der ersten Aufregung ab. Am Rande ein Läufer, der bereits den ersten Krampf im rechten hinteren Bein hat…na Glückwunsch auch.
Komme mit müden Beinen oben an…es ist so warm und die Nacht bricht ein. Bergab, Jacke an, Lampe auf den Kopf und weiter. Keine 5 Minuten später…Jacke auf…nein Jacke aus…mann, ist das warm heute Nacht.
Total geschwitzt und außer Atem komme ich nach erst 21km in Saint Gervais an. Iris an der Strecke…ohje, du bist ja so nass. Und meine Beine waren auch wie Blei…und das nach 800HM plus/minus. Das wird noch spaßig werden. Kurzes Wasserauftanken, Küsschen, Bild und weiter. Stefan hat, so meine ich, den halben VP leergefuttert 😮 …der kann!
Weiter nach Les Contamines. Werde langsam warm. Es rollt sich ein. Dort angekommen, Stefan war vor mir und auch Michael verloren. Nur keine Panik, ich mach mein Ding.
31km und ne Stunde Puffer. Iris ist da, schön sie zu sehen. Wir sind beide guter Dinge. Sah wohl etwas besser aus. Schätzelein hab ich dann ins Bett geschickt. Wir sehen uns bei KM 77 in Courmayeur.
Ab in die Schlucht Notre Dame. Lang und eben. Laufen lassen. Kurz nach Ortsausgang lag ein Läufer regungslos am Rand. Ein Betreuer ist dabei. Ohje, Gänsehaut…was ist nur los? Kurz nach 24Uhr, immer noch warm, sternenklar und fast Vollmond.
Ne wie schön.
Vor dem Anstieg nach Croix du Bonhomme auf 2.439, großes Feuer, und viele Menschen mit guter Laune, das spornt an. Braucht man auch dort hoch. Die Steigung zieht sich wie Kaugummi.
Les Champieux, KM49. Erster Schlafplatz….wie jetzt schon? Ja einige liegen bereits hier. Geht gar nicht. Zeitpuffer konstant bei knapp ner Stunde. Alles im Lot.
Weiter geht’s zum Col de la Seigne. Der 2te Große mit 2.502. Oben angekommen…Sonnenaufgang. Wunderschönes Panorama. Das tut gut, ist so schön. Erste Nacht ist rum. Jääähhh!
Ok, wieder runterkommen…es geht gleich wieder den Berg hoch…was sonst auch. Arete du Mont-Favre. Nur 2.417. Aber dann ein langer harter Abstieg. Bin müde. Col Checrouit auf 1.919. Ohgott, nur 15 Minuten Puffer…wo hab ich nur so getrödelt. Doch zu viel die schöne Landschaft genossen? Ist aber auch geil hier, so schroffe Berge, viele Gletscher. Kurz schnell, viel Cola getankt…weiter, laufen lassen Richtung Courmayeur. Km77 und eine Stunde Puffer. Puh…schon ein wenig platt. Aber Iris empfängt mich mit einem Lächeln, was gibt`s schöneres :-). Dropbag holen, rein in die Halle und ab in die Duschen, frisch machen. Aber wo sind die? Wie keine in der Halle. Ooooookaaayyyy???
Dann eben Waschbecken. Ach, doch zwei Stück, wow…sieht das hier schon aus, lecker!!! Zum Glück waren erst knapp 1.500Läufer vor mir hier. Hilft ja nix. Hose runter und in die Schlange stellen. Bin dran, und nun Wasserschöpfen an den geschundenen Körper…klar, der Fiffi kommt auch ins Waschbecken. Das wiederum findet ein Japaner neben mir nicht so lustig und schaut mit großen Augen und seiner Zahnbürste in der Hand etwas verwundert an. Mir doch egal. Der Schritt muss sauber!!! Raus in den Flur und neu anstrippen…es klebt alles. Wie ich das mag! Iris hat Cola besorgt, Nüdelchen folgen. Stefan kommt nun auch rein. Er hat nur noch 30Minuten und Michael ist wohl schon raus aus dem Rennen, sagt Iris. Schade für ihn.
Zehen tapen, Hoka`s an und weiter geht’s. 10 Minuten vor cutoff und der penetranten Ansagen, jagen wir weiter dem Ziel entgegen. Kurzes Resümee. Keine 100km mehr. Naja, 93 is auch noch ne Hausnummer. Und Iris meinte erst 3.000HM. Das zermürbt mich ein bisschen. Waren aber schon 4einhalb, was wir nicht wussten.
Wie geht’s weiter, klar. Nach runter kommt rauf. Auf ne Hochebene, lange auf einer frei liegenden Wiese. So warm, kein Schatten. Überall liegen hier die Läufer neben der Strecke und ruhen, bzw. schlafen. Mir würde es hier das Hirn wegbrutzeln. Nö, als weiter, so lange es noch so gut geht. Die zweite Nacht kommt bestimmt und bringt ne Ruhephase mit sich…soweit mal dieser Gedankenblitz…
Refuge Bonatti. Salzige Suppe. Geil. Und immer wieder Druckbetankung mit Cola. Zucker und Coffein. Was für ne Läuferdroge.
Der Tag zieht sich. Heiß, platt…irgendwie reicht das hier jetzt mal.
Anuva, KM95 und 5.721H. Sehr schön gelegenes Tal. Aber mir ist schlecht. Kann nichts essen. Iris versucht mich aufzumuntern. Klappt net. Kurzes Statement in die Kamera. „ Alles gut, 24Stunden unterwegs, und …“ die Stimme ist weg. Kamera aus. Ist besser so! Wo bleibt Stefan? Wir haben echt keine Zeit, Puffer ist fast aufgebraucht. Bin genervt.
Salztabletten rein, Kaugummi drauf…das hilft kurz danach. Den Berg hoch zum Grand Col Ferret auf 2.537, lernen wir Cecile kennen. Mädel aus Collmar. Plaudern immer wieder ne Runde, das lenkt ab.
Außer Pupsi vor uns, der nervt mächtig. Meine Güte, was hat Junge gegessen…ne Tonne Windbeutel, wie es scheint. Sowas kenn` ich nur von Pferden. Zum Glück ist Rückenwind :-).
Oben. Kalt. Bisschen neblig. Stefan in alt bekannter Manier, sich komplett wieder am umfriemeln. Dicker long-sleeve drüber und seine Offenbarung, dass er bald raus geht. Na super. Alleine weiter, sind ja nur noch 70 km…entspricht ca. 20 Stunden. OK, dann laufen lassen und Zeit rauslaufen für meine zweite Nacht in Champex-Lac. Bergab, ich fühle mich gut, und brause einer kleinen Japanerin hinterher. Die können aber auch mit ihren kurzen Strampelchen den Bergab huschen. Es läuft auch bei mir gut. Vordere Oberschenkel spielen mit.
La Peule, 400HM runter, bisschen Wasser und weiter. Es zieht sich. La Fouly, KM108. Hier wird Stefan rausgehen.
Ich habe wieder Zeit aufgeholt. Laufe aber gleich weiter und lasse einige Mitstreiter im Zelt. Immer leicht Bergab auf Straßen und durch Dörfer. Ich lauf und laufe. Praz de Fort 118km. Nur noch 6 bis Schlafen. Yippie und gutes Gefühl. Weiter und weiter…aber irgendwie kommen keine Kilometer zustande. Augen brennen, werde echt müde. Überall liegen und hängen die schlafenden Kollegen rum. Nein noch nicht, gleich darfst du. Nur noch`n paar Kilometer runter zum See. Lac heißt nämlich See. Ja, das weiß ich. Aber dass die Scheiße ein Bergsee auf 1.477 ist, hat mir keiner gesagt. Kacke es geht hoch. Nein die Lichter dort oben sind keine vom UTMB. Leider Fehlanzeige. 🙁 🙁
Schmerzlich, sehr schmerzlich sollte nun auch für mich die Stunde der Wahrheit kommen. Warum ziehen alle an mir vorbei, die ich doch so schön hab stehen lassen, die letzten Stunden. Ok, Nerven behalten, Kaugummi und Salztabletten hinein…kurz drauf nochmal…hilft wohl nix, Oli. Die Augen werden immer schwerer. Mein Körper fühlt sich wie eine Bütte Beton. Nein bitte kein Kreislauf…es kommt, es kommt, Scheiße, ich bekomme Panik. Mir wird kotzschlecht, ich setz mich zum ersten Mal an den Rand des Weges. Schüttelfrost. Kotzübel. Geh ein bisschen weiter und übergebe mich. Gleich drauf liege ich auch schon auf der Nase, den Hang runter. Fange mich ab. Alles gut. Bein auf, aber nix schlimmes. Schleppe mich weiter auf ne Bank. Leg mich kurz um. Alles dreht sich und viele Ameisen sind auch unterwegs…Ochnee, wieso denn das…meine Nerven liegen blank…
Hilft ja alles nichts, nach ner knappen Drama-Stunde im Wald schleppte ich mich weiter. Ungefähr 30Minuten später. Champex-Lac.KM122 und 7.178HM. Iris empfängt mich freundlich und überglücklich, und sagt, dass ich ne Stunde vor cutoff bin. Kann`s ihr gar nicht sagen, wie scheiße es mir erging, und noch geht, und ich eigentlich ne Stunde verloren hab. Und immer diese Kamera…“läuft sie schon“ war immer wieder meine Frage…meine Fresse, sah ich fertig auf dem Video. Kaffee und trockenes Brot und ein Stück Banane helfen mir weiter auf dem Damm zu kommen. Sie hat auch Chips für mich gekauft. Wie gut ;-). Eingepackt hab ich sie mal, aber nie gegessen… Für ins Schlafzelt war es mir zu viel Aufwand. Stirnband über die Augen und auf der Bierbank lang machen. Versuche kurz einzunicken. Ist wohl nix, weil am Ende der Bank, … ich will hier nicht verletzend werden…ein Junge sich zu setzen versucht hat…der !!!
Nach 30 Minuten und ohne wirklichen Schlaf ging es um 1 Uhr weiter in die zweite Nacht. Nur noch drei kleine Berge und etwas über 2Marathon…das wird…das muss werden…
Weiter in einer kleinen Gruppe rauf zum La Glete. Sind ja nur 800HM. Komischer Berg. So schmal alles hier, so steile und hohe Stufen. Das kostet Kraft. Und immer den ein Ohr am Körper, nicht wieder überdrehen, nicht wieder Kreislauf…bitte bitte nicht.
Es klappt. Oben angekommen. Sternenklar und Vollmond, superschön. Aber es ist auch kalt hier. Mütze, Buff, Handschuhe, alles muss an. Bisschen zittern ist noch, aber für ne lange Hose drüber, ist keine Zeit, keine Lust.
Runter nach Trient, ein Mädel schläft im Gehen mitten auf der Strecke rum. Wir ziehen links und rechts vorbei versuchen sie zur kurzen Rast zu überreden.
Aus dem Wald raus, über die Straße sehe ich Iris stehen. Die letzten 100m begleitet sie mich ins Zelt. Kaffee, hmmm lecker. Und Kartoffeln gibt’s auch…“ja nimm nur“ sag ein Betreuer zu und bietet mir auch gleichzeitig einen Mirabellenschnaps an, der Geile…ach ja, und die Kartoffeln waren roh…was soll`s. Auch hier nochmal kurz Augen zu. Aber es ist kalt und zieht durch alle Öffnungen. Mir geht es um 6Uhr morgens und nach 140km eigentlich richtig gut. Die Vorfreude steigt…und Iris verabschiede ich mit einem Lächeln und „wir sehen uns im Ziel wieder“
Ich ziehe los Richtung Vallorcine. Den vorletzten VP. Sind nur 10km. Jetzt das Ding wie ein alter Diesel ins Ziel bringen. Cecile und viele andere überholen mich am Berg. Egal, ich lasse sie bewusst ziehen. Konstanz zählt.
Ankunft in Vallorcine. Kurz nach 9, KM151 und 8.922HM hinter mir. Entspricht 39Stunden. Klar platt, aber alles gut. Gänsehaut und Vorfreude. Ich verabschiede mich von Cecile und ein paar anderen Läufern, und ziehe auch hier recht schnell wieder los. 19km und 1.000HM warten schließlich noch auf mich. Den Ort mit zwei Franzosen raus, durch ne Wiese in Richtung zum letzten Anstieg, der Tete aux Vents. Der sollte es nochmal in sich haben. Es ist gegen Mittag, Südseite, die Sonne tut was sie am Besten kann, sie brennt. Und hoch geht’s…Serpentinen und keine Ende. Jep, oben, aber wo geht’s denn bitte runter? Och nö, kurze Ebene und dann nochmal 200HM…puh…es reicht.
Dann über ein langes Geröllfeld. Schnell ist anders. Paar Kilometer weiter, eine Wasserstelle. Super. Die war auch Bitternötig. Weiter zum letzten VP La Flegere. Immer die Uhr im Auge. 46:30 ist Toreschluss, das darf ich nicht verpassen, jetzt nicht mehr. Aber das zieht sich. Schwierig, steile Stellen kommen hinzu, und Pupsi, haut es sogar nen kleinen Abhang runter in die Büsche. Nichts passiert, ok und weiter. Viel Gegenverkehr…Scheiß Touri`s 😉
Sehe La Flegere. Und he, den kennste doch. Stefan ist hier. Bewaffnet mit einer Kühlbox von Iris. Kaltes Weizenbier, bisschen Magnesiumpulver, Riegel und noch viel zu viel andres Zeug`s. Dachte erst, weg mit dir, wenn ich jetzt noch disqualifiziert werde, oh mein Gott. Ging aber alles gut. Jetzt noch 2,5Stunden Zeit für 8km und 950Tiefenmeter…auaaa.
Die Strecke runter lagen auch wieder drei Läufer apathisch am Rand. Jessses, wie auf einem Schlachtfeld sah das aus. Wie viel wohl raus sind?
Einzug der, des Gladiatoren… 🙂
Dann das große Finale. Einen Kilometer vor dem Ziel empfing mich meine Schätzelein. Mit Kamera, klar, was für ne Frage.
Die Leute jubeln mir zu und Iris springt mit Tränchen in den Augen um mich. Ein Traum wird wahr. Läufer überholen mich und Iris knickt in einer Ausgleichbewegung in einer Wasserrinne um. Schrecksekunde! Aber sie fängt sich recht schnell wieder. Will mir meinen Zieleinlauf ja nicht versauen, die Liebe. Denke, sie hatte in diesem Moment mehr Schmerzen als ich.
Bon Courage, Bravo, Olivier, hunderte von Händen reichen mir entgegen. Das ist so ein Hammergefühl. Alt wie jung, alle sind hier super freundlich. Mache lieber mal die Brille auf die Nase… 🙂 …besser so. Es ist wie, Heimkommen, als hätte der Ort nur auf dich gewartet, so ne wunderbar, unbeschreibliche Stimmung. Wenn man sich für den Applaus bedankt und mit den Zuschauern in Kontakt tritt, kommt so viel zurück. Unbeschreiblich…
Zieleinlauf…es ist vorbei, geschafft, ich habe es geschafft. 45:38Stunden für 170km und bisschen was über 10.000HM.
Weste abholen, zwei Bier, klar mit Alkohol und ab auf eine Treppe setzen und … nach dem ersten kleinen Schlückchen, schon gleich die Lampen brennen…
Resümee:
Dieser Lauf ist…wie sagt man so schön, „ein Brett“. Und das ist auch keineswegs übertrieben. Die herrliche Landschaft, die euphorischen Zuschauer, und dieses mal, das fantastische Wetter, entschädigen für all die Schmerzen und Leiden, welche sich unweigerlich bei solch einem Lauf mit einschleichen.
Bin leer und glücklich über das Erreichte und das mit meiner Iris 🙂