Leserstimmen zu: Bis ans Limit – und darüber hinaus: Faszination Extremsport von Iris Hadbawnik
>> Rezension auf Amazon.de: Super spannend, fesselnd
Ich hatte das Buch mit in den Urlaub ich war so fasziniert dass ich kaum 2 Tage brauchte um es zu lesen. Iris, du hast die Thematik toll umgesetzt. Ich freu mich drauf dich wieder zu treffen
24. Dezember 2013
>> Rezension auf Amazon.de: Extrem gutes Buch
Unglaublich zu welchen Leistungen diese Menschen in der Lage sind. Ein super Buch. Ich habe es im Urlaub an zwei Tagen durchgelesen. 17. Oktober 2013
>> Rezension auf Amazon.de: Top!
Liest sich leicht und schnell… Bringt mich auf einige Ideen, was ich sonst noch so machen könnte.
Gibt einen guten Überblick über die unterschiedlichsten Sportarten und Menschen die immer wieder gerne an Ihre Grenzen gehen….
27. September 2013
>> DMAX Magazin: Extremsport – Auf der Suche nach dem Glückskick
Ein Auszug mit Erweiterungen als Leseprobe: Nicht von dieser Welt – Auf der Suche nach dem Glückskick
Sie sind schnell, mutig, stark, ausdauernd, zäh, perfekt trainiert, kontrolliert. Und sie erzählen mit dem, was sie tun, packende Geschichten. Die Suche nach Glück treibt diese Menschen an. Ihre Welt ist der Sport. Sie sind Extremsportler. Und niemals wird über einem Geschäft ein Schild hängen mit der Aufschrift: Zubehör für Extremsport. Die Ausnahme-Athleten besorgen sich ihre Seile, Steigeisen, Mountainbikes, Flossen, Gleitschirme, Wing-Suits oder Laufschuhe bei zig Firmen und Herstellern.
Von Daniel Grosse, Journalist aus Marburg
„Well, George, we finally knocked the bastard off“ – George, wir haben den Bastard letztlich doch bezwungen. Edmund Hillarys erste Worte nach seinem Abstieg an seinen langjährigen Freund George Lowe. Ganz oben war Hillary gewesen, höher geht es nicht auf Erden: auf dem Gipfel des Mount Everest. Gemeinsam mit seinem Sherpa Tenzing Norgay war er der erste Mensch, der den 8.850 Meter hohen Berggiganten bezwang. Vor genau 60 Jahren schafften die beiden damit das schier Unmögliche. Am 29. Mai 1953 um 11.30 Uhr.
Auch Reinhold Messner bestieg Ende der 1970er-Jahre den Everest, gemeinsam mit Peter Habeler. Und zwar als erste Menschen ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff. Und der US-Amerikaner Erik Weihenmayer folgte dem Mythos Mount Everest 2001. Auch er kämpfte sich durch Fels, Geröll, Schnee, die Höhe und über extreme Abgründe. Und gelangte auf das Dach der Welt. Nur sehen konnte der Bergsteiger das Panorama von dort oben nicht. Weihenmeyer ist blind – und gilt bis heute als der einzige Blinde, der bislang den Gipfel des Mount Everest erreicht hat.
Noch ein Extrem: Wer auf dem Sofa sitzt und auf Youtube Dana Kunze zuschaut, wie dieser 1983 in Sea World, Kalifornien, von einer kleinen Plattform 52 Meter in die Tiefe Salto-schlagend in ein Wasserbecken springt, in Badehose und mit fest bandagierten Knien und Unterschenkeln, kommt ins Grübeln. Wer das sieht, stellt sich Fragen. Warum machen die das, riskieren ihr Leben bloß für den Sport. Warum laufen sie beim Marathon des Sables 240 Kilometer quer durch die Sahara oder tauchen frei in unsagbare Tiefen des Meeres? Die Vorliebe für Extremsport liege zumindest teilweise in den Genen, haben Forscher herausgefunden. Es geht um die Suche nach Glück. Extremsportler loten ihre eigenen physischen und psychischen Grenzen aus. Sie leben ihre ganz eigenen Träume. Denn Wohlstand und das Anhäufen von Konsumgütern machen auf Dauer nicht glücklich. „Nachhaltig glücklich macht den Menschen nur, wenn er etwas geschafft oder etwas erreicht hat, was er vorher nicht für möglich gehalten hätte und dies trotz aller Widerstände realisiert hat“, erklärt Iris Hadbawnik, Ironman-Finisher, Marathon- und Ultraläuferin. Und dabei gehe es den meisten Extremsportlern nicht um den Wettkampf mit anderen, so Hadbawnik, die sich auch als Autorin mit Büchern wie „Bis ans Limit“ und „Mythos Mount Everest“ mit den extremen Formen des Sports auseinandergesetzt hat.
Menschen wie der High-Diver und Wasserspringer Dana Kunze bewegen sich irgendwo zwischen den Welten. Denn Sport kann vieles sein: extrem, funny, riskant, outdoor, gefährlich, gewagt, abseits des Alltäglichen. Und er fordert Leistung, in der die Sportler sich mit anderen messen. Was also unterscheidet Extremsportler von Leistungssportlern? „Meiner Meinung nach liegt der große Unterschied in der Motivation, mit der man an ein Ziel herangeht. Der Leistungssportler will einen Wettkampf gewinnen oder im Wettkampf seine Konkurrenten besiegen. Der Extremsportler ist oftmals ein Genussmensch“, sagt Iris Hadbawnik. Ihm gehe es in erster Linie nicht um das Siegen, sondern darum, seine persönlichen Ziele zu erreichen oder ein Projekt zu realisieren. WIE er das schafft, und DASS er dieses erreicht, treibt ihn an.
Extremsport hat eine lange Tradition. „Für mich ist der Ausgangspunkt der Alpinismus, es sind die englischen Aristokraten“, sagt Franz Bockrath, Sportwissenschaftler an der Technischen Universität Darmstadt. Sie gingen hinaus und hinauf auf die Berge und erzählten sich anschließend ihre Abenteuer in ihren exklusiven Clubs und in biografischen Aufzeichnungen. Das gibt es auch heute noch, nur anders. Öffentliche und private Medien etwa, Fernsehen und Internet, transportieren Bilder. Menschen präsentieren und beschreiben, was sie Verrücktes und Spektakuläres machen. Den medialen und sportlichen Höhepunkt bislang lieferte der Extremsportler Felix Baumgartner im Herbst 2012. Der Österreicher sprang vom Rande des Weltalls aus 39 Kilometern Höhe aus einer Kapsel in Richtung Erde. Als erster Mensch durchbrach er im freien Fall die Schallmauer.
Extremsport ist nichts fürs stille Kämmerlein. Extremsport möchte wahrgenommen werden. Extremsportler möchten packende Geschichten in packenden Bildern erzählen, um damit Emotionen zu wecken. Der Sportfilm „Fire and Ice – Feuer und Eis“ aus den 1980er-Jahren machte den Anfang. Willy Bogner als Regisseur und Kameramann zeigte spektakuläre Skiszenen, eingerahmt in eine Spielfilmhandlung. Poppige Musik beschleunigte das Visuelle. Schauspieler rasten zum Beispiel auf Skiern eine Bobbahn hinab. Auch James Bond sauste schon mehrmals halsbrecherchisch durch verschneite Landschaften. Aktuellere Filme sind Skifilme wie „Nothing else matters“ oder „Hurts so good“ aus der Freeskiszene. Auch „Where the trail ends“ aus der Welt der Mountainbiker gehört hierher.
Und es geht um Vermarktung. Schließlich sind Sportler längst Marken oder sie helfen Marken und Produkten, wahrgenommen, gekauft zu werden. Skimode war es in Bogners Film, andere laufen, springen oder fliegen für Getränke-Giganten mit einem roten Bullen im Logo.
Wo einerseits Extremsport mit dem Unternehmen, spektakulär präsentiert, wie verschweißt erscheint, punkten andere Firmen vor allem mit der Qualität ihrer Produkte. „Der Extremsport ist ein kleiner Markt, aber einer, bei dem Hersteller ihre Kompetenz ganz besonders unter Beweis stellen können“, sagt Adalbert von der Osten, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sportartikel-Industrie. Er wählt den Vergleich mit dem Leistungssport, wo die Produkte Extrembedingungen ausgesetzt werden. Sie müssen beweisen, dass sie funktionieren, leistungsfähig und belastbar sind und lange leben. „Ein Extremsportler würde niemals auf minderwertige Produkte setzen, er muss sich voll auf sie verlassen können. Unter Umständen hängt seine Sicherheit oder gar sein Leben davon ab“, sagt von der Osten. Technisierter werde wohl vieles werden im Extremsport. „Denken Sie nur an Lawinenpiepser, GPS und ähnliches. Wir erwarten dort positive Umsatzimpulse.“
Extremsport wird gleichzeitig exquisiter, teurer. „Man muss ihn sich leisten können“, sagt Professor Martin Kopp, Psychologe am Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck. Neben der zunehmenden Technisierung kommt hinzu, dass die Startorte und Wirkungsstätten der Extrem-Athleten immer ausgefallener werden: höher, tiefer, abgelegener, kälter, heißer. Mehrere hundert Euro als Startgebühren plus immense Reisekosten plus Visagebühren sind teilweise zu stemmen. In manchen Disziplinen geht es günstiger im eigenen Land. Im Umfeld von Aachen könnte schon bald eine Extremsportarena entstehen. Ein Novum. Architekten, Kommunikations- und Produktdesigner kooperieren. Studententeams werden bei dem Sportarena-Projekt ihr Bestes geben. Ende des Sommers folgt die Endpräsentation.
Ob dann Männer und Frauen gleichermaßen das Extreme suchen? Wohl kaum. Extremsport ist eine Männerdomäne. Teresa Segbers hat jüngst in ihrer Masterarbeit einige Kriterien herausgearbeitet: relativ junge Männer, meist ledige Einzelgänger, kreativ und phantasievoll, mutig und aufgeschlossen, unangepasst. Obgleich auch Frauen inzwischen alle Achttausender bezwungen haben.
Nicht viele gehören in diese Kategorie der extremen Männer. Zum Extremsportler macht sie aber auch, dass sie teils vielseitig und in ihren Disziplinen sehr erfahren sind. So betreiben diese extremen Männer zum Beispiel schon seit Jugendzeiten Paragliding, Klettern, Bergsteigen, Wildwasser- und Meer-Kajakfahren, Eisklettern an gefrorenen Wasserfällen, Kitesurfing und Tauchen. Sie betreiben jede ihrer Sportart aus vollem Herzen, immer in dem Bewusstsein, dass sie ihn töten kann. Sie müssen deshalb dabei immer der beste sein und sprechen von kalkuliertem Risiko. Im besten Falle sind sie keine Wochenend-Krieger in ihren Sportarten, wie Menschen, die zum Beispiel fünf Tage die Woche im Büro arbeiten, und dann für zwei Tage die Schnellsten, die Stärksten, die Wagemutigsten sein wollen.
Aber manche dieser extremen, wagemutigen Sportmänner sind auch vorsichtiger geworden. Sie haben Freunde an ihre Extremsportarten verloren. Oder sie haben inzwischen Familie, Kinder. Und dann gehören Versprechen wie dieses zum Leben der Extremsportler: Die Dinge haben sich geändert. Unnötige Risiken sind Vergangenheit.
Quelle: DMAX Magazin, Juni 2013 – Von Daniel Grosse, Journalist aus Marburg
>> Rezension auf Amazon.de: Bis ans Limit
Was soll ich hier viel schreiben…….Das Buch fesselt ab der ersten Seite.
Für jeden Sportler der ein wenig mehr will ein absolutes Highlight.
17. März 2013
>> Rezension auf Amazon.de: tolles Buch
Was die Menschen antreibt und wie sie damit umgehen. Genie und Wahnsinn nah beieinander bei Menschen, die Ziele erreichen, die für normale Menschen unerreichbar sind. Und doch ist das Buch nicht demotivierend – eher im Gegenteil
19. Februar 2013
>> Rezension auf Amazon.de: Pure Leidenschaft
Ich habe dieses Buch nicht nur einmal gelesen, Immer wenn ich einen „Durchhänger“ habe schaue ich mir dieses Buch an und weiß, da geht noch was.
18. Januar 2013
>> Rezension auf Amazon.de: Jedem Extremsportler zu empfehlen
Sehr interessantes Buch, wenn man sich für Sport allg. interessiert.
Die Gedanken was einen Menschen dazu bewegt bis an sein körperliches Limit zu kommen wird hier sehr gut beschrieben. Könnte man auch im „normalen“ Leben wenn man auch keinen Sport macht anwenden.
16. Januar 2013
>> Frankfurter Neue Presse: Extremsport für Körper & Geist
Schwanheimer Ultra-Läuferin startet am Mont Blanc
Die Schwanheimerin Iris Hadbawnik startet bei einem der schwersten Extrem-Läufe der Welt. Dafür zu trainieren ist im flachen Frankfurt gar nicht so einfach.
168 Kilometer, 9600 Höhenmeter und nur 46 Stunden Zeit: Iris Hadbawnik hat sich für ihren Kurzurlaub in den Alpen ein hartes Programm vorgenommen. Die 39-jährige Marketingberaterin aus Schwanheim ist eine von 2300 Teilnehmern des diesjährigen Ultra-Trail du Mont-Blanc (UTMB), der am Freitag um 18.30 Uhr im französischen Chamonix startet. Zwei Tage und Nächte lang wollen sich Hadbawnik und ihr Lebensgefährte zu Fuß einmal rund um den Mont Blanc durch die unwegsame Gebirgslandschaft kämpfen, um am Ende des Rundkurses über zwei Ländergrenzen hinweg wieder in Chamonix anzukommen. „Für mich ist das wie Urlaub, man denkt nur an sich und an den Weg, nicht an den Alltag zu Hause. Wenn man zurückkommt, hat man das Gefühl, viel länger weg gewesen zu sein, als nur ein paar Tage“, sagt die Ultra-Läuferin.
Hadbawnik kennt das Gefühl, im sportlichen Wettkampf an die eigene Grenze heranzugehen – auszuloten, wozu Geist und Körper in der Lage sind. Ultra-Läufe durch die Dolomiten, im Harz oder von München nach Innsbruck hat sie schon hinter sich. „Aber der Lauf um den Mont Blanc ist schon etwas besonderes. Das ist das Highlight der Saison.“
An den Start gehen Läufer aus allen Ecken der Welt. Einfach so anmelden kann man sich aber nicht. Wer teilnehmen will, muss sich zuvor bei anderen Läufen qualifiziert, seine Fitness, den Willen und die Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt haben. „Qualifiziert hatten sich dieses Jahr 7000 Läufer. So viele können aber nicht starten, deshalb wurde noch einmal gelost und mein Lebensgefährte und ich hatten das Glück, dabei zu sein“, erzählt Hadbawnik.
Training in Frankfurt
Das war im Februar. Seitdem bereiten sich Hadbawnik und ihr Lebensgefährte auf den Ultralauf durch das Gebirge vor – so gut das denn eben im eher flachen Frankfurt funktioniert. „Steigungen mit 25 bis 30 Prozent über eine gewisse Distanz wie sie uns dort erwarten, die gibt es hier einfach nicht.“ Zweimal die Woche trainiert die Ultraläuferin im Fitnessstudio. Zum Laufen geht es in den Taunus an den Feldberg oder zum Altkönig. „Dann müssen wir eben sehen, dass wir bestimmte Passagen mehrmals hintereinander laufen.“ Ein Abstecher in die Alpen und die Teilnahme bei kürzeren, weniger schwierigen Ultraläufen sollen die notwendige Trainingshärte gebracht haben. Aber auch auf den Wegen im Schwanheimer Wald ist Hadbawnik zu finden. Wöchentlich begleitet sie eine Läufergruppe aus dem Stadtteil auf rund einstündigen Touren. Im Vergleich zu dem, was ihr am kommenden Wochenende bevorsteht, sind das nur Einheiten um warm zu werden. Die Faszination Extremsport hat Iris Hadbawnik gepackt und lässt sie nicht mehr los. Nach und nach steigerte sie über die vergangenen Jahre ihr Laufpensum. „Aber Extremsportler sind auch ganz normale Leute, die ein normales Leben führen“, sagt sie.
Zehn Portraits
In der breiten Bevölkerung werde das oft nicht so wahrgenommen. „Da gibt es dann immer wieder das Vorurteil, wir wären Spinner.“ Um zu zeigen, dass das eben nicht der Fall ist, hat sie ein Buch geschrieben. In „Bis ans Limit – und darüber hinaus: Faszination Extremsport“ hat die Ultra-Läuferin zehn Extremsportler vom Freitaucher bis zum Langstrecken-Kajakfahrer portraitiert. „Ich wollte einfach zeigen, worin der Reiz besteht“, erklärt sie.
Für sie selbst steht beim bevorstehenden UTMB das Erlebnis im Vordergrund. „Die Landschaft ist wunderschön, etwa wenn du die ganze Nacht durchgelaufen bist und dann in den Bergen die Sonne aufgeht. Und ein bisschen ist es auch das Abenteuer, das einen reizt.“
Sportlich seien es nicht die quälend langen 168 Kilometer, die besonders herausfordernd seien. „Die Herausforderung beim UTMB liegt nicht so sehr in der Distanz. Die Steigungen und Gefälle machen den Lauf so schwierig. Und dass man immer die Konzentration hoch halten muss, nie abschalten darf, weil neben dem Weg eben der nächste Abhang wartet“, erklärt sie.
göc 28. August 2012
>> Sat.1 17:30 Live: Extremläuferin
Am 17. August 2012 war Iris Hadbawnik Studiogast der Sendung Sat.1 17:30 Live
>> laufreport.de: Faszination Extremsport
Die wenigsten der in diesem Buch porträtierten Sportler sind als ausschließliche Ultraläufer zu bezeichnen. Dennoch, „Bis ans Limit und darüber hinaus“ ist ein motivierendes Buch speziell für Ultraläufer und diejenigen, die sich auf einen Ultralauf vorbereiten, aber im Grunde für alle, die sich ein zunächst unmöglich erscheinendes Ziel gesetzt haben.
Die Marathonläuferin Iris Hadbawnik hatte im Jahr 2004 einen Langstrecken-Triathlon in Frankfurt am Main beobachtet. Wie Tausende anderer Zuschauer bangte sie um den letzten Schwimmer, der Mühe hatte, das Ende von 3,8 Kilometern innerhalb der vorgeschriebenen Zeit von 2:10 Stunden zu erreichen. Er schaffte es auf die letzte Sekunde, konnte für 180 Kilometer aufs Rad steigen und danach einen Marathon laufen – Zielschluß nach 15 Stunden. Der letzte Schwimmer war 74 Jahre alt. Dessen Kampf begeisterte die Läuferin Iris Hadbawnik so sehr, daß sie im nächsten Jahr selbst an dem Wettbewerb teilnehmen wollte. Sie ist zur Triathletin geworden und fand später ihr Buch-Thema.
Zwei Fragen stellte sie: Was ist Extrem-Sport? Warum macht man das? Fragen, die auch im Ausdauer-Laufsport gestellt werden. Eine eindeutige Auskunft kann auch die Autorin nicht geben. Sie fand Sportler, die ihr letztes Hemd dafür geben würden, um sich als „extrem“ zu vermarkten, und sie sprach mit Hochleistungssportlern, die es ablehnten, mit „Extremsport“ in Verbindung gebracht zu werden. Kommt uns das nicht bekannt vor? Es bleibe nur die Erkenntnis, schreibt sie, daß die Welt einem ständigen Wandel unterliege. „Aus Hobbysportlern werden Leistungssportler. Aus Leistungssportlern Extremsportler. Eine abschließende Definition, was genau als Extremsport zu verstehen ist, wird es daher an dieser Stelle nicht geben können. Denn: Was heute extrem ist, kann morgen schon zur Normalität gehören.“
Nach ihrer Einleitung, die den Fragenkomplex genau auf den Punkt bringt, wendet sie sich zehn sogenannten Extremsportlern zu. Da ist die seit ihrem 20. Lebensjahr in Freiburg i. B. lebende Amerikanerin Brigid Wefelnberg mit einer Vorliebe für ungewöhnliche Ultramarathone. Sie hat es nicht darauf angelegt, Bestleistungen zu erreichen; sie ist zur Abenteuer-Läuferin geworden, weil sie die Herausforderung und das Milieu interessierten, zum Beispiel beim Marathon des Sables. An ihm war Guido Kunze, der mit dem Halbmarathon und dem Marathon am Rennsteig begonnen hatte, gescheitert. Doch er gab nicht auf und startete im Jahr darauf abermals. „Dieser Zusammenbruch im Jahr zuvor hat mir mehr an Erfahrung gebracht als alles andere.“ Guide Kunze bewältigte den Grand Raid de la Réunion, den Ultra Trail du Mont Blanc und den Bad Water Ultramarathon. Da in seinem Trainingsplan das Radfahren schon immer eine große Rolle gespielt hatte, startete er auch bei dem Race across America, einem Radrennen quer durch die USA in der Maximalzeit von zwölf Tagen. Er schaffte es, trotz einer Angina und üblen Wetterbedingungen, in zehn Tagen und 37 Minuten. Im Jahr 2009 unterbot er den Rekord der Durchquerung Australiens mit dem Fahrrad. Seine Leistungen vollbringt er trotz der Inanspruchnahme in seinem Sportladen und der Sorge um die Familie.
Ein weiterer Gesprächspartner ist Dr. Beat Knechtle gewesen, der Allgemeinarzt aus St. Gallen, den viele Läufer durch seine Untersuchungen in Biel kennengelernt haben. Knechtle ist einer der erfolgreichsten Ultratriathleten. Ein Ultratriathlon umfaßt gewöhnlich die dreifache Ironman-Distanz: 11,4 Kilometer Schwimmen im Schwimmbad, 540 Kilometer Radfahren und 126,62 Kilometer Laufen, den dreifachen Marathon also. In seinem ersten Decatriathlon – 38 Kilometer Schwimmen, 1800 Kilometer Radfahren und 422 Kilometer Laufen – errang er einen neuen Schweizer Rekord und die WM-Bronzemedaille. Über sein Zeitmanagement sagte er, er fokussiere sich auf das Wesentliche. Das ist der Sport, sein Arztberuf und die Wissenschaft; vor drei Jahren hat er seine Habilitation abgeschlossen. Knechtle ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Für Frank Hülsemann, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sporthochschule in Köln, war die Radfahrt über die Seidenstraße die entscheidende Tour in seinem Leben; zusammen mit zwei Sportfreunden legte er 12.800 Kilometer von China bis nach Istanbul in vier Monaten zurück. Andere seiner zahlreichen Projekte waren eine Fußwanderung von 600 Kilometern durch die Atacam-Wüste, die trockenste Wüste der Welt, oder die Organisation einer „Inka-Staffel“ auf den historischen Spuren der Inka-Botenläufer.
Bevor es die Läufer, die Triathleten und die Radfahrer in den Extrembereich geschafft hatten, waren es die Bergsteiger, die – schon wegen ihres Risikos – im Blickpunkt des Medienpublikums standen. Einer von ihnen, der einzige noch lebende Alpinist, der zwei Achttausender als erster bestiegen hat, ist Kurt Diemberger, den die Autorin als lebende Legende bezeichnet. Während Diemberger in Kärnten die Berge vor seiner Nase hatte, stammt Inis Papert, eine der erfolgreichsten Extremkletterinnen der Welt, aus Bad Düben in Sachsen. Auch sie, als Mutter eines zehnjährigen Sohnes, bietet trotz ihren Kletterreisen ein Muster für überlegte Zeiteinteilung.
Hannes Kraft praktiziert einen Sport, von dem wohl die meisten Leser einschließlich des Rezensenten noch nie etwas gehört haben; er ist B.A.S.E..-Jumper. B.A.S.E. steht für Buildings, Antennas (Antennen), Spans (Brücken) und Earth (Felsen). Ein Anziehungspunkt für Springer aus aller Welt ist das Lauterbrunnental, durch das beim Jungfrau-Marathon gelaufen wird. Seit Ende der neunziger Jahre wird auch mit einem „Wingsuit“ gesprungen, einem Flügelanzug, bei dem Stoff-Flächen zwischen Armen und Beinen für Auftrieb sorgen.
Freya Hoffmeister hatte eine Entwicklung als Turnerin, dann als Bodybuilderin und im Fallschirmspringen hinter sich, bis sie, weil sie ihres Kindes wegen einen „ruhigeren“ Sport suchte, zum Paddeln und schließlich zum Seekajakfahren fand. In diesen acht Jahren kam sie vom Goldmedaillen-Sammeln zu Insel-Umrundungen und schließlich der Umrundung Australiens in 332 Tagen. Tom Sietas hat es in die Tiefe der Meere gezogen, und zwar als Apnoetaucher, das heißt, er hält die Luft an. Er beschreibt dies als „Umstellung auf die innere Atmung“. Auf diese Weise konnte er – ohne Preßluftflasche – als erster Mensch über zehn Minuten unter Wasser bleiben. Vom Tieftauchen hat er sich mehr und mehr dem Strecken- und dem Zeittauchen zugewandt.
Den Abschluß der zehn Sportler-Porträts bildet der „Ultraschlett“. Sein erster 100-Kilometer-Lauf in Unna, im zarten Alter von 19 Jahren, ist der Beginn eines „Tanzes auf allen Ausdauerhochzeiten“ gewesen, worunter außer Fallschirmabsprüngen Ultramarathone samt Badwater-Lauf, Triathlone bis zum Decatriathlon, Wüstendurchquerungen, Bergbesteigungen, Trekking-Touren, Multi-Day-Rennen, Treppenläufe, Radreisen zu verstehen sind. Man muß die Fülle der Aufgaben, die sich Stefan Schlett seit dreißig Jahren gestellt hat, einfach nachlesen. Um Rekorde ging es ihm dabei nicht, Sensationsgier ist ihm fremd. Während die meisten Menschen ihr Leben träumten, lebe er seine Träume, philosophiert er.
Da sind wir bei einem Vorzug dieses Buches. Iris Hadbawnik berichtet sachlich, aber das Ergebnis ihrer Recherchen hat Tiefe; sie versucht, den menschlichen Hintergrund all der phänomenalen Leistungen zu ergründen. Daher ist ihr Buch keineswegs nur eine unterhaltende Lektüre für einen Sommerabend. Auch wenn man selbst den Extremsportlern nicht folgen möchte, kann man aus der Lektüre Gewinn schöpfen.
Die Autorin versäumt nicht, in dem Kapitel „Wettkämpfe“ Anregungen zu geben, indem sie konzentriert über einige beispielhafte Veranstaltungen informiert, nämlich über den Marathon des Sables, den Badwater-Ultramarathon, die MTB Race Crocodile Trophy, das RAAM Race Across America, das Zürichsee-Schwimmen, den Norseman Xtreme, den Decatriathlon in Mexiko, das Ice Climbing Festival in Kandersteg, die Berliner Meisterschaft im Apnoetauchen und das Seekajak-Rennen Sea Challenge Fyn.
Hubert Schwarz, der als erster Deutscher das Race Across America bestritten hat und nun als Vortragsredner andere Menschen zu motivieren versucht, schreibt in seinem Vorwort: „Das Außergewöhnliche definiert sich für mein Empfinden nicht über eine Norm oder Superlative, sondern vielmehr über die Bereitschaft, seine eigenen Grenzen zu überschreiten… Ich kann nur jedem dazu raten, sich selbst und das Leben unter einem völlig anderen Aspekt wahrzunehmen. Erfolgreich wird man, indem man den ersten Schritt in die richtige Richtung wagt.“ Recht hat er. Iris Hadbawnik liefert mit ihrem Buch die Anschauung.
Gelesen und besprochen von Werner Sonntag
Juli 2012
>> Rezension auf Amazon.de: Verrückt – Warum?
Wer schon denkt, dass Marathon Läufer verrückt sind, der sollte seine Hände von diesem Buch lassen.
In diesem Buch sind nicht die 42,195km interessant, hier wird es erst danach spannend. Hier bekomme ich, als Marathonläufer mit ein paar wenigen 50km Ultras, einige Ideen und Anregungen, was ich noch unternehmen könnte. Richtig, handeln, unternehmen – hier stehen keine Erlebnisberichte drin, wie bekomme ich möglichst schnell den Akku meines Gameboy leer, hier stehen keine Tipps drin, welche Doku Sendung hat aktuell die höchsten Einschaltquoten, dieses Buch ist aus meiner Sicht eine äußerst spannende Lektüre für Ausdauersportler jeder Art.
Also – ich bin fasziniert.
Von A.Grundmann
19. Juli 2012
>> HR3: Bärbel Schäfer live – Gast des Tages: Iris Hadbawnik
Am 8. Juli in Bärbel Schäfer live: Leben mit dem Kick – Was Menschen zu Höchstleistungen antreibt
Gast des Tages: Iris Hadbawnik – Extremläuferin, Fitness-Coach und Buchautorin
Für Iris Hadbawnik, 39 Jahre aus Frankfurt, ist ein Marathon schon keine Herausforderung mehr! Die selbstständige Marketingberaterin liebt Extremläufe. Ihre neueste Herausforderung ist ein Ultra-Trail, also ein Extremlauf, durchs Mont Blanc Gebirge: 166 Kilometer Laufstrecke, 9.500 Höhenmeter sind zu überwinden. Für die Strecke hat sie 46 Stunden Zeit. Warum sie sich so etwas antut? „Ich will gucken, ob ich dieser neuen Herausforderung gewachsen bin. Allerdings werde ich nichts Unvernünftiges tun. Wenn ich merke, ich packs nicht – dann steige ich aus.“ Hadbawnik sagt von sich, sie sei nicht „extrem“, daher mag sie auch die Bezeichnung Extremläuferin nicht so gerne.
Zum Laufen ist die gebürtige Pfälzerin durch Zufall gekommen. 1999 kam sie nach Frankfurt, um einen Job als Marketingberaterin anzutreten. Weil ihr die Fitness-Studios zu teuer waren, kaufte sie sich kurzerhand Laufschuhe. „Ich habe aber wie jeder andere auch 30 Minuten-Läufe gemacht, mehr nicht.“ Bis Iris Hadbawnik eines Tages in einer Lauf-Zeitschrift einen Artikel las, in dem ein Marathon-Läufer seine Erlebnisse während eines Marathons schilderte. „Das war so bewegend, ich hab fast geheult“, sagt Iris Hadbawnik. „Und ich hatte den festen Willen, das auch zu erleben.“
Und: Sie schaffte es: Erste Teilnahme am Frankfurt-Marathon 2002, danach nahm Iris Hadbawnik regelmäßig an Marathon-Veranstaltungen teil und steigerte ihre Leistung von Jahr zu Jahr.
Mittlerweile ist Iris Hadbawnik selbstständige Marketingberaterin, Personal Trainerin und Buchautorin: „Bis ans Limit und darüber hinaus – Faszination Extremsport“ heisst ihr Werk.
Wie kann man all das unter einen Hut bringen? Darüber spricht Iris Hadbawnik ab 11 Uhr bei Bärbel Schäfer!
Hier kann man sich den Podcast herunterladen.
>> SWR4: Porträt Ultraläuferin Iris Hadbawnik
Für die 39-jährige Iris Hadbawnik beginnt Laufen dort, wo andere aufhören. Die in Bosenbach (Landkreis Kusel) aufgewachsene Ultraläuferin startet Ende August beim Ultra-Trail du Mont-Blanc.
>> RUNNING – Rubrik „Reingeschaut“ Bis ans Limit – und darüber hinaus.
Iris Hadbawnik (selbst Marathonläuferin) geht in ihrem Werk der Frage nach: Was ist Extremsport? Dabei beschäftigt sie sich mit der Frage im Allgemeinen, porträtiert dazu Ultra-Sportler und stellt außergewöhnliche Extrem-Wettkämpfe vor. Auch der ein oder andere RUNNING-Autor kommt hier zu Worte. Zahlreiche Fotos illustrieren die jeweiligen Kapitel, die auch mit praktischen Tipps versehen sind. Dem nur am Laufsport interessierten Leser sei mit auf den Weg gegeben, dass sich die 224 Seiten nicht nur mit seiner Zunft beschäftigen.
us
Ausgabe Juni-Juli 2012
>> Frankfurter Rundschau: Die Grenzgängerin
Ein 74-Jähriger, der aus dem Wasser stieg, hatte es Iris Hadbawnik angetan. Nachdem sie sah, wie der Mann beim Frankfurter Iron Man 2004 die Schwimmstrecke innerhalb des Zeitlimits von zwei Stunden und 20 Minuten schaffte, war sie derart beeindruckt, dass sie ein Jahr später selbst dabei war.
Die prägende Szene am Langener Waldsee hat Iris Hadbawnik in ihrem ersten Buch geschildert: „Bis ans Limit und darüber hinaus – Faszination Extremsport“. Darin porträtiert die Marketingberaterin aus Nied zehn Menschen, die beim Sport an die Grenzen des Möglichen gehen, ob beim Ultratriathlon, Extremklettern in Eis und Fels oder beim Tauchen ohne Atemgerät.
„Sport habe ich schon immer gemacht“, sagt die 38-Jährige. In ihrer Heimat Rheinland-Pfalz ist sie noch ins Fitnessstudio gegangen, doch als die Bibliothekarin im Jahr 1999 nach Frankfurt kam, um für eine Firma im Marketing zu arbeiten, waren ihr die Studios in der Stadt zu teuer. Also fing sie mit einer günstigeren Sportart an: Sie ging laufen.
„Ich habe bei null angefangen und mich langsam gesteigert“, sagt Hadbawnik. Im Jahr 2001 lief sie bereits bei ihrem ersten Marathon mit. Das sagt die fröhliche Frau mit den schwarzen Locken mit einer Leichtigkeit, als gäbe es zwischen Joggen und einem 42-Kilometer-Lauf kaum einen Unterschied. Doch natürlich ging das auch bei ihr nicht ganz so leicht.
Ein Artikel in der Zeitschrift „Runner’s World“ über den Rennsteiglauf hat sie inspiriert, dann folgte das Training. Rat holte sie sich dabei in den Büchern von Herbert Steffny; der Langstreckenläufer und Lauftrainer hat dreimal den Frankfurt-Marathon gewonnen. Iris Hadbawnik ging drei- bis viermal die Woche laufen, trieb Gymnastik und Kraftsport, machte Dehnübungen und schlief viel. „Es hat nicht immer nur Spaß gemacht“, sagt sie. „Doch ich hatte ein Ziel und das wollte ich erreichen.“
Als nach einem halben Jahr Training der Tag gekommen war, wurde sie krank, außerdem gab es Orkanwarnungen. Iris Hadbawnik ließ sich davon nicht abhalten: „Ich wollte trotzdem starten“, sagt sie und fügt hinzu: „Es war die Hölle.“ Mehr als fünf Stunden lang habe sie sich gequält, sagte sich dann: „Nie wieder.“ Doch ins Ziel schaffte sie es trotzdem und im nächsten Frühjahr in Mainz war sie wieder dabei. Dann ging es schon viel besser. „Ich will an meine körperlichen Grenzen gehen, um zu sehen, was möglich ist“, sagt Hadbawnik über ihre Motivation für den Sport, den sie ihre „Leidenschaft“ nennt.
Im Jahr 2004 kam das Schlüsselerlebnis am Langener Waldsee. „Der Iron Man musste intensiver sein als der Marathon – das musste ich erleben“, sagt sie. Iris Hadbawnik ließ sich nicht davon abbringen, dass sie nicht Kraulschwimmen konnte und kein Rennrad hatte. Als sich ihre Bekannten schockiert über ihren Entschluss zeigten, sei sie noch motivierter gewesen. „Man richtet sein Leben danach aus, man denkt Tag und Nacht daran, die Freizeit ist eingeschränkt“, sagt Hadbawnik. Das Geheimrezept sei ein gutes Zeitmanagement. Trotzdem: Das Schwimmtraining blieb „ein hartes Stück Arbeit“, wie sie sagt. „Kraulen ist für viele eine Angstdisziplin.“
Ein Jahr darauf schaffte sie die Strecke nach knapp 13 Stunden, zwei Jahre später verabschiedete sie sich von allem Zeitdruck. „Ich habe versucht, den Wettkampf zu genießen.“ Mittlerweile nimmt sie nur noch an Ultraläufen teil, mit Strecken über 42 Kilometern Länge. Bei einem 100-Meilen-Lauf von München nach Innsbruck war sie auch schon über 24 Stunden lang unterwegs – ohne Schlaf.
In diesem Jahr soll es in die Dolomiten und um das Mont-Blanc-Massiv gehen, bei Letzterem wird sie 46 Stunden lang auf den Beinen sein. „Das ist nicht immer lustig, auch anstrengend, aber es gibt viele schöne Momente“, sagt sie. Langweilig wird es ihr nicht, sie hat Musik dabei oder unterhält sich mit anderen Teilnehmern.
Mit ihrem Buch über Extremsportler wollte sie eine Marktlücke schließen, denn ein Werk über verschiedene Extremsportarten habe es bis dahin nicht gegeben. Doch bevor sie sich ans Schreiben machte, suchte sie sich auf der Buchmesse einen Verlag. „Ohne Termin und Verpflichtung war mir die Gefahr zu groß“, sagt Hadbawnik. Das Schreiben fiel in die Zeit zwischen Arbeit und Training, wieder blieb die Freizeit auf der Strecke.
Der Autorin war es wichtig, von den Sportlern persönlich zu zu erfahren, wie sie mit ihrer Leidenschaft umgehen. Mit dem Buch will Hadbawnik nicht zum Extremsport animieren, sondern zu Ehrgeiz und Durchhaltevermögen motivieren: „Ich will den Lesern zeigen, dass viel mehr möglich ist, als die meisten denken“, sagt sie. „Wenn Menschen keine Ziele haben, vergeuden sie ihr Leben. Für Motivation braucht man Ziele. Dann lebt man intensiver.“
Iris Hadbawnik: Bis ans Limit und darüber hinaus – Faszination Extremsport“. Verlag Die Werkstatt. 19,90 Euro.
Hadbawnik redet, als gäbe es keinen Unterschied zwischen Joggen und 42-km-Läufen
Dieses Jahr geht es in die Dolomiten und um das Mont-Blanc-Massiv
Von Lukas Gedziorowski; 23. Mai 2011
>> Amazon: Top! Schön gemacht, informativ, vielseitig
Ein inspirierendes Buch für alle, die auch nur einen Hauch von Abenteuergeist haben! Denn die portraitierten Sportler machen viele Dinge, die ein Nichtsportler als „absolut extrem“ bezeichnen würde, die jedoch ein anderer leistungsorientierter Sportler zumindest teilweise nachempfinden und somit auch für sich in den Bereich des prinzipiell Möglichen erkennen kann. Wer nur auf der Couch sitzt, empfindet einen 5-Kilometer-Lauf als extrem anstrengend, ein geübter Marathonläufer mag einen 100-Meilenlauf extrem finden – aber vermutlich nicht mehr sooo unvorstellbar.
Die Vielseitigkeit der vorgestellten Sportarten (z.B. auch mit Apnoetauchen und Ultraausdauer-Kajakfahren) hat mir gut gefallen. Einzig hätte ich mir noch ein paar mehr Bilder gewünscht, wobei der durchgehend farbige Band wirklich schön gemacht ist. Fazit: Lesen!
Von Gerd-H. W. (Heidelberg)
>> TriNews: Bis ans Limit – und darüber hinaus
Zehn Sportlerporträts vermitteln die Faszination Extremsport. Ob sie durch die Wüste laufen, ganze Kontinente mit dem Rad durchqueren oder mit dem Kajak umrunden, auf höchste Berge steigen, ohne Sauerstoffgerät in die Tiefen des Meeres abtauchen oder einen 10-fach Ironman absolvieren – so unterschiedlich diese zehn Persönlichkeiten sein mögen, so sehr haben sie doch alle auch etwas gemeinsam: Sie wollen das Leben ganz intensiv empfinden und es nicht einfach verstreichen lassen.
Viele von ihnen haben zunächst ganz einfach Sport getrieben, ohne sich Gedanken über Extremleistungen zu machen. Durch Spaß an der Bewegung und eine tiefe innere Motivation ergab allerdings oft eins das andere. So tauchte bei der Abenteuerläuferin Brigid Wefelnberg gerade dann ein Sponsor auf, als ihr das nötige Geld für eine Reise zum Marathon des Sables fehlte. Und Hannes Kraft, der bis dato „nur“ Fallschirmspringer gewesen war, las in einer Zeitschrift von einer Ausbildung zum B.A.S.E.-Jumpen, das ihn von da an zu immer spektakuläreren Sprüngen durch die ganze Welt reisen ließ. Denn nach jedem Sprung erlebte er ein intensives „Ganzkörpergrinsen“.
Interessant ist, dass die meisten porträtierten Sportler sich als ganz normale Menschen empfinden. Das Attribut „extrem“ wird fast immer von außen an sie herangetragen – von Leuten, deren eigener (sportlicher) Horizont relativ begrenzt ist. Und da wir Menschen dazu neigen, andere nach unseren eigenen Maßstäben zu beurteilen, scheint eben sehr viel sehr schnell sehr extrem zu sein. Und gefährlich. Dabei ist den Sportlern das Risiko meist sehr bewusst, sie stellen sich darauf ein und trainieren dafür. Ganz anders der Durchschnittsbürger, der sich gedankenlos – und womöglich noch nach einem Besuch im Biergarten – ans Steuer seines Autos setzt und damit durch den Straßenverkehr rast.
Fazit: Wer das Buch als Sportler liest, findet darin garantiert die eine oder andere Identifikationsfigur, deren Erlebnisse er leichter nachvollziehen kann als andere, die jedoch eine Anregung für künftige Erfahrungen bieten können. Für Nichtsportler dürften zwar alle vorgestellten Abenteurer „extrem und verrückt“ wirken, aber gerade im Unbekannten liegt ja ein großer Reiz. Und den vermitteln die vielen Bilder auch zuhause auf der gemütlichen Couch!
Nicole Luzar, April 2012
>> buchaviso.com: Bis ans Limit – und darüber hinaus
Bis ans Limit – und darüber hinaus gehen die Sportler, die Iris Hadbawnik in ihrem Buch vorstellt. Nachdem sie zunächst den Fragen nachgeht, wonach Extremsportler eigentlich suchen und wie man sie definiert, beginnt sie mit der Vorstellung der Marathonläuferin Brigid Wefelnberg. Diese bemerkenswerte Frau hat ihren eigenen Weg gefunden und verbindet ihre sportlichen Ambitionen mit der Unterstützung für Bedürftige.
Guido Kunze fährt Radrennen, bei denen er sich sogar schon Abszesse zugezogen hat, die er sich operativ entfernen lassen musste. Der Triathlet Beat Knechtle untersucht als habilitierter Arzt die Einflüsse, die der Sport auf die Psyche und das Immunsystem ausüben und dient damit der wissenschaftlichen Forschung. Zum Sinn und Zweck der Sportgetränke hat er eine ganz eigene Meinung.
Frank Hülsemann hat sich mit zwei Sportlerkollegen zu Fuß auf historische Spuren begeben und alle drei mussten sich für die legendäre Seidenstraße sieben (!) Visa besorgen. Dabei war es nicht immer einfach, mit unterschiedlichen Leuten die zwangsweise auftretenden zwischenmenschlichen Probleme zu meistern. Unterwegs hat Hülsemann Messungen zu wissenschaftlichen Zwecken durchgeführt und natürlich musste jeder den kompletten Wasservorrat zum Überleben durch die Wüste schleppen!
Der 78-jährige Kurt Diemberger ist eine Bergsteigerlegende, hält heute Vorträge und zieht mit seinen spannenden Erzählungen die Besucher in seinen Bann. Ines Papert macht mit extremen Kletterrouten von sich reden und genießt während der Urlaube mit ihrem Sohn das einfache Leben fernab der Hotels. Der Jumper Hannes Kraft springt von Gebäuden, Antennen, Brücken und Felsen und würde sich wünschen, nicht immer auf eine Erlaubnis für seine gefährliche Sportart warten zu müssen.
Freya Hoffmeister hat schon mit ihrem Kajak Australien umrundet, wobei ihr Haie und Krokodile einiges Kopfzerbrechen verursacht haben. Der Taucher Tom Sietas begibt sich ohne Pressluftflasche in die Tiefen und vermeidet mit aktivem Druckausgleich eine Lungenquetschung. Stefan Schlett lernte sogar bei seinen Transkontinentalläufen Schmerzen zu lieben und sein Credo ist, dass jeder Mensch noch Träume haben sollte.
Iris Hadbawnik, die selbst an Marathonläufen und auch schon zweimal den Ironman bewältigt hat, ist mit Bis ans Limit – und darüber hinaus eine gute Zusammenstellung extremster Sportarten gelungen. Sie hat selbst alle Sportler befragt und daraus teilweise richtig spannende Geschichten gemacht, was für ein Sachbuch nicht selbstverständlich ist. Für den Leser gibt es neben den Informationen der einzelnen Disziplinen noch viel Hintergrundwissen. Eine Tabelle veranschaulicht zu jedem Sportler die erzielten Erfolge und am Ende des Buches zeigt eine Zusammenstellung noch einmal in übersichtlicher Form Details zu den einzelnen Disziplinen. Abgerundet wird das Werk mit schönen Fotos der Sportler, die sicher bei manchen Lesern die Abenteuerlust wecken. Wie hieß es noch bei Stefan Schlett? Jeder sollte sich noch Träume bewahren!
Iris Hadbawnik, Bis ans Limit – und darüber hinaus, Verlag Die Werkstatt 2011, broschiert, 224 Seiten, ISBN 978-3-895-33765-9, Preis: 19,90 Euro.
Beatrix Alfs, 27. März 2012
>> Androgon.com: Ein Leben im Grenzbereich
Ausnahmesportler Stefan Schlett – Ein Leben im Grenzbereich
Im Zuge unserer Buchvorstellung „Bis ans Limit – und darüber hinaus“ von Iris Hadbawnik wollen wir einen der zehn in ihrem Buch portraitierten Spitzen-Athleten etwas genauer vorstellen.
Eng in einen Bademantel gehüllt, mit Flip Flops an den nackten Füßen und einem Handtuch bewaffnet überquert Stefan Schlett die stark befahrene Hauptstraße. Selbst im Sommer wäre der Anblick eines solchen Aufzugs nicht ganz alltäglich. Aber bei Minustemperaturen und geschlossener Schneedecke lässt er so manchen Passanten im unterfränkischen Kleinostheim bei Frankfurt am Main erstaunt aufblicken. „Meine Nachbarn haben sich mittlerweile daran gewöhnt“, lacht Stefan. Denn sie kennen ihn bereits und wissen, dass sich Stefan im Winter auf den Weg macht, um im eiskalten nahegelegenen Main ein paar Meter zu schwimmen. Eisbaden nennt man dieses zwiespältige Vergnügen, das mir bereits beim Zuhören eine Gänsehaut beschert, aber von Stefan als „Riesen-Gaudi“ bezeichnet wird. Inspiriert wurde er dabei vor etlichen Jahren von einem Buchcover des Survival-Gurus Rüdiger Nehberg, das diesen beim Eisbaden zeigte. Das ist ein so großes Vergnügen, bestätigt mir Stefan, dass er dieser Leidenschaft wohl bis zu seinem Lebensende frönen wird.
Diese Aktionen allein könnte man bereits als extrem bezeichnen. Dabei handelt es sich lediglich um eine von vielen Facetten im Leben des Extremsportlers Stefan Schlett, der in „Fachkreisen“ schlicht „Ultraschlett“ genannt wird. In den letzten 30 Jahren ist er bei mehr als 175 Marathons und 476 Ultraläufen gestartet. Er hat an 1.400 Wettkämpfen in 86 Ländern teilgenommen und hat dabei 64.000 Kilometer zu Fuß und mehr als 50.000 Kilometer auf dem Rad zurückgelegt.
a: Herr Schlett, Sie sind 1962 geboren und können auf eine 30-jährige Erfolgsbilanz als Extremsportler zurückblicken. Schon als Jugendlicher entdeckten sie den Reiz von Ultraläufen, zu dem im Laufe der Jahre die Leidenschaft fürs Bergsteigen, Fallschirmspringen, Radfahren, Triathlon und Eisbaden hinzukamen. Als freiberuflicher Abenteurer tanzten Sie auf allen Ausdauerhochzeiten dieser Welt und sind gleichzeitig erfolgreicher Journalist. Wie kamen Sie zum Extremsport?
SS: Dazu muss ich etwas weiter ausholen.
Mit 17 Jahren absolvierte ich meinen ersten Halbmarathon. Mit 19 stand ich bereits an der Startlinie eines 100-Kilometer-Ultramarathons. Den Grundstein für die bis heute andauernde Laufleidenschaft legte jedoch mein Klassenlehrer. Dieser entdeckte mein Lauftalent bereits in der 8. Klasse.
Als in Kleinostheim der erste Volkslauf „Rund um das Vitamar“ initiiert wurde, nahm mich mein Sportlehrer mit zu meinem ersten 20-Km-Lauf. Da war ich gerade 17 Jahre alt. Noch während des gemeinsamen Wettkampfes erzählte der Sportlehrer von einem 100-Kilometer-Lauf, an dem er wenige Monate später teilnehmen wollte. Auch wenn dieses Projekt nicht gemeinsam realisiert werden konnte, so war ich doch fasziniert von der Idee, einmal selbst 100 Kilometer am Stück laufen zu können. Und ab diesem Zeitpunkt ging mir das nicht mehr aus dem Kopf. So kam es, wie es kommen musste. Zwei Jahre später, im Jahr 1981 meldete ich mich kurzerhand beim 100-Kilometer-Rennen in Unna/Westfalen an. Dass dieses einen großen Schritt von 20 auf 100 Kilometer bedeutete, bekümmerte mich wenig.
Die nächste sportliche Herausforderung fand bereits drei Wochen später statt. Ich beschloss beim Marathon in Berlin zu starten. Das faszinierte mich, aber gleichzeitig stand ich auch unter einem großen Zeitdruck, denn das Zeitlimit des Marathons lag damals noch bei fünf Stunden. Also es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Doch von diesen Glücksmomenten beflügelt, meldete ich mich bereits wenige Wochen später zu meinem zweiten 100-Kilometer-Lauf an.
Sorgten die Verbesserungen der Finisherzeiten anfangs noch für eine gehörige Motivation, so wurden Bestzeiten im weiteren Verlauf der sportlichen Karriere lediglich zweitrangig. Für mich ist es wichtig, gut im Ziel anzukommen und zu akzeptieren, was der Körper hergibt. Sich über eine schlechte Wettkampfzeit zu ärgern, ist mir fremd. Das war wohl auch einer der Gründe, weshalb ich zu dieser Zeit anfing, nach jedem Zieleinlauf 50 Liegestütze zu absolvieren. Dies tat ich auch, um mir selbst zu beweisen, dass ich während eines Wettkampfes nicht an mein Limit gegangen und noch genügend Kraft vorhanden war. Zwei Jahrzehnte lang war dies mein Markenzeichen und ist noch heute Bestandteil eines Rituals beim Zieleinlauf ganz besonderer Wettkämpfe.
a: Herr Schlett, früher ist Mann als anständiger deutscher Bürger noch zur Bundeswehr gegangen, Sie waren auch dabei. Was spielte diese Zeit für eine Rolle in ihrem Leben?
SS: Als Abenteurer war mir schnell klar: Ich will zu den Fallschirmjägern! Dort verpflichtete ich mich zunächst für zwei Jahre. Weitere drei Jahre sollten später folgen. Eine weitere Verlängerung kam nicht zustande, da ich weder bei der Sportgruppe Heer „Fallschirmspringen“, der Sportgruppe Heer „Orientierungslauf“ noch bei den Kampfschwimmern aufgenommen wurde. Einer der Gründe dafür war sicher auch, dass ich der Bundeswehr mit meinen Unternehmungen zu suspekt war. Denn trotz der starren Urlaubsregelung für die gesamte Kompanie, bestand ich immer wieder auf Ausnahmeregelungen, um an den extremsten Wettkämpfen teilnehmen zu können. Die endgültige Entlassung aus der Bundeswehr enttäuschte mich, bis mir bewusst wurde, dass sich die wahren Abenteuer dieser Welt jenseits der Kasernenmauern abspielten. Seit dem Besuch der Bundeswehr habe ich nie wieder ein geregeltes Leben geführt. Letztendlich war dies der Einstieg zum Ausstieg.
Nach der Entlassung aus der Bundeswehr im Dezember 1986 genoss ich meine neu gewonnene Freiheit. Drei Jahre lang ging es Schlag auf Schlag. Es folgen Fallschirmabsprünge, Wüstendurchquerungen, Marathons, Bergbesteigungen, Kurzstreckenrennen, Triathlons, Multisport- und Abenteuerwettkämpfe, Ultralangstreckenläufe, Gewaltmärsche, Multi-Day-Rennen und vieles andere mehr. Drei Jahre lang Abenteuer pur, während ich von meinen Ersparnissen lebte. Und als dann das Geld aufgebraucht war, fand sich genau zu diesem Zeitpunkt mein erster Sponsor.
a: Ich möchte ein paar Meilensteine Ihrer Erfolgsbilanz aufzählen, damit der Leser einmal einen Eindruck gewinnt, was Mann so alles leisten kann! Welche Extrembelastungen und Wettkämpfe waren aber für Sie besondere Ereignisse?
Erfolgsbilanz (nur in Auswahl):
Wettkämpfe:
• TransAmerica Footrace (1992) – 4.723,7 Kilometer in 64 Tagen
• Trans-Australia Footrace (2001) – 4.292,5 Kilometer in 63 Tagen
• Trans Europe Footrace (2003) – 5.036 Kilometer in 64 Tagen
• Deutschlandlauf (1998) – 1.225 Kilometer in 17 Tagen
• Xerox-Challenge (1990) – Durchquerung Neuseelands per MTB, Kajak, Rennrad und zu Fuß 2.444 km in 22 Tagen
• Sieger des 1.000-Meilen-Laufes in New York (1999)
• 10 x Grand Raid de la Réunion – 130 Kilometer und 8.000 Höhenmeter nonstop
• 2 x Marathon des Sables (1987 + 1988) – Etappenlauf durch die Wüste
• Erster Deutscher beim Badwater Ultramarathon (1991) – 241 Kilometer nonstop durch das Tal des Todes (damals wurde noch inoffiziell zum Gipfel des Mt. Whitney gelaufen)
• Sowie diverse Marathon Läufe: Everest Marathon, Marathon auf der Chinesischen Mauer, Antarktis Marathon, See Genezareth Marathon, Baikalsee und viele weitere mehr
• 3 x Ironman Hawaii (3,8 km Schwimmen, 180 Rad, 42,2 Laufen)
• 2 x Ultraman Hawaii (10 / 420 / 84 km)
• Außerdem: Wettkämpfe über die Double-, Triple-, Vierfache-, Fünffache- und Zehnfache-Ironman-Distanz
Weltrekorde:
• Treppenlauf auf einer eigens für dieses Event aufgestellten Rolltreppe in Frankfurt: 21.403 Stufen/5.000 Höhenmeter in 5:03:11 Stunden
• Ultramarathon auf der „Explorer of the Seas“, einem der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt: 50 km in 4:04:59 Stunden
• Ultramarathon unter der Erde: 700 m unter der Erde und 500 m unter dem Meeresspiegel im Kalibergwerk in Sondershausen/Thüringen; 50 km in 5:31:38 Stunden
• Marathon auf dem Captain‘s Deck des Kreuzfahrtschiffes “Meridian”, auf hoher See zwischen St. Thomas (US-Virgin Islands) und Puerto Rico in 3:46:45 Stunden
• Weltrekord auf einem Laufband in der Fußgängerzone von Aschaffenburg, vor dem Sportgeschäft “Sport Team Willig”: 111 km in 11 Stunden
Weiteres:
• Erster Läufer, der den höchsten (Everest / Nepal), den tiefsten (See-Genezareth / Israel), den nördlichsten (Spitzbergen / Norwegen) und den südlichsten (Antarktis) Marathon gelaufen ist.
• Besteigung der höchsten Berge von fünf Kontinenten (Mount McKinley / Nordamerika – 6194 m, Aconcagua / Südamerika – 6959 m, Elbrus / Europa – 5642 m, Kilimandscharo / Afrika – 5895 m, Mount Kosciuszko / Australien – 2228 m)
SS: Dass sich der Körper im Laufe der Zeit an wiederkehrende Extrembelastungen gewöhnt, konnte ich bei meinen Transkontinentalläufen am eigenen Leib erfahren. 1992 startete ich beim TransAmerica Footrace. Dieser Lauf führte quer durch die USA. Insgesamt 4.723 Kilometer von Los Angeles bis New York mussten in 64 Tagesetappen bewältigt werden. 2001 durchquerte ich an 63 Lauftagen und mehr als 4.292 Kilometern Australien. Zwei Jahre später stand ich am Start des Trans Europe Footrace, das die Läufer an 64 Tagen und 5.036 Kilometern von Lissabon nach Moskau führte. Mit dem Absolvieren aller drei Läufe war ich gemeinsam mit dem slowenischen Läufer Dusan Mravlje der erste Mensch, der drei Kontinente im Wettkampf zu Fuß durchquert hatte.
1985 war ich einer der ersten Deutschen, die sich für den IRONMAN in Hawaii qualifizierten (damals musste man sich noch nicht dafür qualifizieren) und 1992 war wohl mein Königsjahr. Noch im Jahr des TransAmerica-Laufes startete ich sozusagen zum krönenden Abschluss im November bei der Premiere des DecaTriathlons, dem 10-fach Ironman, in Mexiko.
Schon längst war der „normale“ Ironman für mich keine Herausforderung mehr. Daher reizte mich die Teilnahme an einer zweifachen Ironman-Distanz. Eines der ersten Rennen dieser Art fand im Jahr 1989 in Huntsville (Alabama) in den USA statt. Dort organisierte ein Ärzte-Ehepaar im Rahmen eines Feldversuches, bei dem die Veränderung der Triathleten während der Belastung dokumentiert wurde, einen solchen Ultratriathlon. Den nächsten Schritt – die fünffache-Ironman-Distanz – absolvierte ich 1991 in Den Haag. Dort erfuhr ich bei einer Pressekonferenz von den Plänen des mexikanischen Ehepaares Andonie, im darauffolgenden Jahr eine 10-fache Ironman-Distanz in Mexiko auf die Beine zu stellen. Als ich das hörte, tat ich dieses als Wahnsinn ab. Eine 10-fache Distanz ist absoluter Blödsinn, dachte ich. Letztendlich kann man dies doch ins Unendliche steigern – 15-, 20- oder 30-fache Distanz …Während der 106 Stunden Wettkampfdauer in Den Haag hatte ich jedoch genügend Zeit, mir über Sinn und Unsinn einer solchen Veranstaltung Gedanken zu machen. Ich wog das Für und Wider ab und bereits beim Zieleinlauf der 5-fach-Distanz (19 km Schwimmen, 900 km Radfahren, 211 km Laufen) war mir klar, dass ich beim DecaTriathlon starten werde. Erstens, so lauteten meine Überlegungen, war ich noch nie zuvor in Mexiko gewesen und wollte das Land kennenlernen. Zweitens verfügt Mexiko über zahlreiche Vulkane, die ich gerne besteigen wollte und nicht zuletzt reizte mich das südliche Temperament mit Fiesta und Tequila.
Meine Ausdauerexzesse konnte ich sozusagen am laufenden Band bewältigen, weil ich nie an meine körperlichen Grenzen gegangen bin. Eines meiner Talente, mit denen ich gesegnet bin ist, dass ich sehr schnell regenerieren kann. Bei allen von mir absolvierten Wettkämpfen stand der Spaß immer im Vordergrund. Man wird bei mir nicht erleben, dass ich ausraste, herumschreie oder meine Betreuer beschimpfe. Selbst wenn es schwer war, hab ich immer versucht, alle Situationen mit Humor zu nehmen.
Vielen Dank Herr Schlett für dieses nette und unterhaltsame Interview!
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrem nächsten Ultralauf durch die Sahara am 04-10. März 2012
http://www.100kmdelsahara.com/
Nähere Informationen zu Stefan Schlett sind im Buch von Frau Hadbawnik zu finden. Iris Hadbawniks Buch befasst sich mit der Faszination Extremsport und portraitiert dieses anhand von zehn Extremsportlern.
Sie absolvieren einen zehnfachen Ironman-Triathlon, hangeln sich an Eiswänden in schwindelnde Höhen oder umrunden mit dem Kajak ganze Kontinente. Extremsportler vollbringen Leistungen im Grenzbereich menschlicher Fähigkeiten. Was treibt diese Menschen dazu, sich gefährlichsten Herausforderungen und körperlichen Qualen auszusetzen? Wie trainieren sie? Und wie finden sie dabei noch Zeit für Beruf und Familie?
Iris Hadbawnik, selbst Ultraläuferin, porträtiert in dem 2011 erschienenen Buch “Bis ans Limit – und darüber hinaus” zehn dieser außergewöhnlichen Frauen und Männer. Da ist z.B. die Amerikanerin Brigid Wefelnberg, die Ultraläufe der besonderen Art absolviert: durch die Wüste, auf der Chinesischen Mauer oder am Polarkreis.
Guido Kunze wiederum radelte in sieben Tagen und 19 Stunden 4.000 km quer durch Australien – neuer Guinness-Rekord! Und B.A.S.E.-Jumper Hannes Kraft ist immer auf der Suche nach neuen außergewöhnlichen Absprungpunkten, sei’s ein Canyon in Amerika oder der Pekinger Fernsehturm. Während es den einen darum geht, die eigenen Grenzen auszutesten, wollen andere Abstand vom Alltag gewinnen, die Natur erleben. Wieder andere betreiben Extremsport im Dienste der Wissenschaft: So wanderte der Sportwissenschaftler Frank Hülseman 600 km durch die Atacamawüste in Chile, um zu erforschen, wie der Energie- und Wasserhaushalt des menschlichen Organismus unter Extrembelastung reagiert. Tolle Bilder und Informationen zu den interessantesten Extremsport-Events der Welt, darunter der “Marathon des Sables” oder das “Race Across America”, runden dieses spannende Buch ab, das Einblicke in eine faszinierende Welt gewährt, von der viele “normale” Sportler träumen, ohne sich selbst hineinzuwagen.
05. März 2012
>> Rezension auf Amazon.de: Einzigartiges Buch!
Ein Buch, welches so fesselnd geschrieben ist, dass man es innerhalb kürzester Zeit verschlingt und sich anschließend ärgert, das man schon durch ist. Wer ein bischen vom Virus Extremsport infiziert ist, wird sich hier in jedem Kapitel ein Stück wiederfinden. Wer den Virus noch nicht in sich trägt ist auf jeden Fall einer hochgradigen Ansteckungsgefahr ausgesetzt!
Absolut empfehlenswert!
Noch ein Tipp: Wer gern selbst etwas in der Richtung vor hat, lässt sich das Buch einfach von seinem Partner schenken und hat dann schon mal gute Karten wenn es um das Thema „Du spinnst ja!“ geht!
Jan Stasch „Outfit“ (Werdau)
16. Februar 2012
>> triathlon training: Grenzerfahrungen zum Miterleben
Zehn Menschen, zehn Sportarten, zehn Geschichten – und ein Ziel: das Extreme erleben, in Extremen leben. Wann packt einen Base-Jumper die Angst? Wie reagiert eine Kayakerin, wenn sie von einem Hai attackiert wird? Kann man 20 Ironmans in 20 Tagen schaffen? Und wie kommt ein Nomadenkind zum Marathonlauf?
In „Bis ans Limit – und darüber hinaus“ porträtiert die Triathletin Iris Hadbawnik zehn Extremsportler, vom Ultratriathleten zum Wüstenmarathoni. Was treibt diese Menschen an und welche Abenteuer erleben sie? Auf den farbig bebilderten Seiten erfahren Sie Antworten von einer Abenteuerläuferin, dem Ultratriathleten Beat Knechtle, einem Wissenschaftler, einem Alpinisten, einem Fallschirmspringer, einer Kayakerin, Apnoetaucher Tom Sietas und Ausdauerfreak Stefan Schlett.
Falls Sie danach selbst die Abenteuerlust gepackt hat, finden Sie im zweiten Teil dieses Motivationskicks in Buchform alles über die zehn interessantesten Extremsport-Events in der ganzen Welt.
triathlon training, Ausgabe Nr. 31
Januar 2012
>> Rezension auf Amazon.de: Highlight mit Herzblut – auch für Nichtsportler
Ein tolles Buch! Warum? Weil mich das Buch bereits nach wenigen Seiten fesselte, und das passiert selten und spricht für sich. Ich war gefesselt in einer „etwas anderen“ Welt – der des Extremsports.
Hier geht es aber im Kern nicht um ein (selbst für mich als Marathoni und Sportler eher doch langweiliges) höher-schneller-weiter der sportlichen Erfolge. Sondern mich interessiert der „Typ Mensch“ dahinter. Wie kommt jemand beispielsweise dazu, einen x-fachen „großen“ Triathlon zu machen oder hunderte Kilometer durch die Wüste zu laufen?
Und Wahnsinn: Das sind irgendwie ganz normale Leute mit einem großen Ziel. Nur dass diese ihr Ziel dann wohl auch konsequent verfolgen …
Zehn Extremsportler kommen zu Wort, puuh, da wird es auch für den Leser nie langweilig. Ich habe mich dabei ertappt, mir ein, zwei Leute rauszusuchen, die mir irgendwie besonders symphatisch waren (oder in die ich mich vielleicht auch nur besonders gut reinversetzen konnte, wer weiß?!).
Mein Resumée?
Spannendes aus einer tollen anderen Welt! Absolut empfehlenswert!
Günni
31. Dezember 2011
>> Rezension auf Amazon.de: Für mich ein extrem gutes Buch über Extremsport!
Ein wirklich tolles Buch über den sogenannten Extremsport. Da es im Gegensatz zu vielen anderen Büchern aus diesem Bereich sehr spannend und unterhaltsam geschrieben ist, kann ich es nur jedem empfehlen der selbst Sport treibt und nicht nur, wenn er zu extremem neigt. Die Autorin porträtiert 10 Sportler die ihre Leidenschaft, den Sport, ziemlich extrem ausüben. Aber sie erzählt nicht nur ihre sportlichen „Heldentaten“ sondern lässt auch bisschen was über das private Leben der Sportler raus und das ist meist sehr unspektakulär und voll mit vielen anderen Dingen. Desweiteren gibt es noch Infos über ein paar Klassiker unter den Ausdauersport Events weltweit. Ich lese sehr gerne Bücher von und über Sportler, hauptsächlich aus dem Ausdauersport, dies ist sicher eines der besten – absolut empfehlenswert.
O. Eisele „- spacetraveller -“
28. Dezember 2011
>> Pfälzischer Merkur: Von Typen, die bis an ihre Grenzen und darüber hinaus gehen
Der Faszination des Extremsports geht Iris Hadbawnik in dem Buch „Bis ans Limit – und darüber hinaus“ auf den Grund. Die Autorin, die selbst als Ultraläuferin aktiv ist, porträtiert zehn außergewöhnliche Frauen und Männer, die in den unterschiedlichsten Disziplinen schier Unvorstellbares leisten, um zu erfahren, was diese „antreibt“. Man erfährt, warum sie zu Fuß eine Wüste durchqueren, mit dem Kajak ganze Kontinente umrunden, mit dem Fahrrad riesige Distanzen überbrücken, von Felsen und Hochhäusern springen, die höchsten Berge der Erde besteigen oder ohne Sauerstoffgerät in die Tiefen der Meere tauchen. In einem Serviceteil werden interessante Extremsport-Veranstaltungen in aller Welt vorgestellt. in
Iris Hadbawnik: Bis ans Limit – und darüber hinaus, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2011, 224 Seiten, ISBN 978-3-89533-765-9, 19,90 Euro.
19.12.2011
>> Laufticker.de: Buchtipp: Bis ans Limit und darüber hinaus
gelesen von Elke Bölts
Was auch immer man im Leben erreichen will, in den seltensten Fällen fällt es einem in den Schoß. Auf dem Weg zum Erfolg braucht es vor allen Dingen eines: Leidenschaft. Das gilt für den Beruf, aber noch weit mehr für den Sport.
Oft werden sie als Verrückte oder als „ewig Getriebene“ bezeichnet. Je nachdem welche Sportart sie betreiben, spielen sie auch mit ihrem Leben und verlangen ihren Familien viel ab. Extremsportler, was sind das für Menschen?
Sie absolvieren einen zehnfachen Ironman-Triathlon, hangeln sich an Eiswänden in schwindelnde Höhen oder umrunden mit dem Kajak ganze Kontinente. Sie vollbringen Leistungen im Grenzbereich menschlicher Fähigkeiten. Was treibt sie dazu, sich gefährlichsten Herausforderungen und körperlichen Qualen auszusetzen? Was ist Extremsport, oder wann ist man überhaupt ein Extremsportler? Wie trainieren sie? Und wie finden sie dabei noch Zeit für Beruf und Familie? Ist Extremsport ansteckend?
Diese letzte Frage stellte sich die Autorin des Buches, Iris Hadbawnik schon immer.
Sie selbst kam durch ein nachhaltiges Erlebnis zum Extremsport. 2004 war sie eigentlich nur als Zuschauerin in Frankfurt am Main, beim Ironman Germany. In einer Zeit von 15 Stunden müssen die drei Disziplinen, Schwimmen -Radfahren und Laufen absolviert werden. Die erste Disziplin das Schwimmen, muss jedoch in einer Zeit von 2 Stunden und 20 Minuten beendet sein. Wem dies nicht gelingt, für den ist der Wettkampf bereits zu diesem Zeitpunkt zu Ende. Und der große Traum vom Erreichen der Ziellinie des Ironman, zerplatzt innerhalb von Sekunden wie eine riesige Seifenblase.
Wie heißt es im Buch so schön…
….der letzte Athlet ist noch im Wasser. Daumen drücken! Die Zeit ist knapp! Verdammt knapp! Benommen und noch etwas wacklig auf den Beinen erreicht er schließlich das Ufer und auf die Sekunde genau hat er das Zeitlimit geschafft….!
Dieses Erlebnis, sowie die Euphorie und Begeisterung der Zuschauer, die den stolzen Athleten (Jahrgang 1930) unter tosendem Applaus feierten, war für Iris Hadbawnik der Grundstein für ihre „Faszination Extremsport“.
Und somit konnte sie sich ihre Frage, die sie sich immer wieder stellte, ob Extremsport anstecken ist, mit einem klaren JA beantworten. Seit über zehn Jahren läuft sie nun schon selbst, nahm an zahlreichen Marathonläufen teil und bewältigte zweimal den Ironman. Heute absolviert sie mit Leidenschaft Ultraläufe aller Art und bietet Lauf- und Triathlontraining als Personal Trainerin an.
Insgesamt 10 Sportler erzählen ihre Geschichte, wie sie zum Extremsport gekommen sind, was sie antreibt und vor allem warum?
Da ist z. B. Brigid Wefelnberg, die Ultraläufe der besonderen Art absolviert; durch die Wüste, auf der Chinesischen Mauer oder am Polarkreis.
Oder Beat Knechtle „the King of Ultratriathlon“ Ultratriathlon ist die dreifache Ironman-Distanz. 11,4 km Schwimmen, 540 km Radfahren und zum Schluss noch ein Marathon von 126,62 km.
Guido Kunze wiederum radelte in sieben Tagen und 19 Stunden 4.000 km quer durch Australien, womit er einen neuen Guinness-Rekord aufgestellt hat.
Und B.A.S.E.- Jumper Hannes Kraft ist immer auf der Suche nach neuen außergewöhnlichen Absprungpunkten, sei es ein Canyon in Amerika oder der Pekinger Fernsehturm.
Während es den einen darum geht, die eigenen Grenzen auszutesten, wollen andere Abstand vom Alltag gewinnen, die Natur erleben. Wieder andere betreiben Extremsport im Dienste der Wissenschaft. So wanderte z. B. der Sportwissenschaftler Frank Hülsemann 600km durch die Atacamawüste in Chile, um zu erforschen, wie der Energie- und Wasserhaushalt des menschlichen Organismus unter Extrembelastung reagiert.
William James ein US-amerikanischer Psychologe und Philosoph schrieb einmal zu der Frage nach dem Warum…
…„Jenseits der extremsten Erschöpfung und Qual stoßen wir möglicherweise auf ein Ausmaß an Mühelosigkeit und Kraft, das wir uns so nie erträumt hatten; auf Quellen der Stärke, die niemals in Anspruch genommen wurden, weil wir niemals die Hindernisse überwinden.“
Wer einmal eintauchen möchte in die Welt der Extremsportler, oder diese einfach besser verstehen möchte, sollte sich dieses 224 Seiten lange Buch für 19,90 € kaufen.
17.12.2011
>> TRIFORYOU: Buchtipps: Bis ans Limit – und darüber hinaus. Faszination Extremsport
Iris Hadbawnik porträtiert in ihrem Buch zehn Extremsportler, auch Stefan Schlett als Autor in diesem Buch.
Sehr empfehlenswert als Weihnachtsgeschenk für einen Ausdauersportler.
Dezember 2011
>> Rhein-Neckar-Zeitung: Sport am Limit führt durch tiefe Täler
In diesem Artikel der Rhein-Neckar-Zeitung wird die Triathlon-Dokumentation „I against me“ (DVD) von Dennis Wachter und Adam Kulewitz vorgestellt. Darin heißt es:
[..] Wem der Film Appetit auf weitere Grenzerfahrungen macht, dem sei Iris Hadbawniks Buch „Bis ans Limit“ empfohlen. Sie porträtiert zehn Extremsportler, die nach einem normalen Triathlon erst so richtig in Fahrt kommen.
Von Roland Karle
15.12.2011
>> SPIRIDON Laufmagazin: Was ist extrem?
Wenn wir mal wieder in SPIRIDON einen Beitrag über extreme Ultraläufe gebracht haben, z.B. von Stefan Schlett, haben sich schon mal Leser beschwert und geschrieben oder telefoniert: „Das ist doch unnormal!“ Meine Antwort war: „Da seht ihr erst, wie normal Marathonlauf ist“.
Die begeisterte Seiteneinsteigerin Iris Hadbawnik fand bei ihren Recherchen ebenfalls heraus, dass alles, was als extrem gilt, über das hinausgeht, das man selber so treibt. Sie selbst begann als Zuschauerin des Ironman in Frankfurt ihre eigenen Ultra-Aktivitäten.
Das Buch bietet ein recht interessantes Sammelsurium von Poträts diverser Extremsportler, wobei die bekanntesten wie Hubert Schwarz (Vorwortschreiber) oder Reinhold Messner (öfter zitiert) nicht erfasst sind. Im Anhang sind dann einige Rennen ausführlich beschrieben, um die es u.a. hier geht: Marathon des Sables (Wüsten-Etappenlauf ca. 240 km), Crocodile Trophy (ein MTB-Rennen), RAAM Race Across America (Rad 4.830 km), Norseman Xtreme (unbekannter Ironman-Wettbewerb in Norwegen), Deca-Triathlon Monterrey, Ice Climbing Festival, Berliner Meisterschaft im Apnoe-Tauchen, Sea Challenge Fyn (Kajak 300 km, 7 Etappen).
Da sieht man schon, wo sich die sehr ausgedünnte Klientel betätigt. Dabei geht es weniger um einträgliche Preisgelder, als um hohe Startgelder, die irgendwie aufgebracht werden müssen. Da gibt es interessante Einblicke, wie die in Freiburg lebende Abenteuerläuferin Brigid Wefelnberg, eine alleinerziehende Mutter zweier Kinder, als Anhalterin einen potenten Sponsor fand oder wie der Ultrapionier Stefan Schlett sich seit seiner Bundeswehrzeit ohne festes Einkommen durchschlägt. Oder Frank Hülsemann, der 2009 eine drei Wochen lange „Tour de Pfand“ über 2.500 km auf dem Rad bestritt, bei der er sich lediglich durch unterwegs eingesammelte Pfandflaschen finanzierte. Keine Kunst, wenn man schon mal solo durch die Atacama-Wüste in Chile gelaufen ist. Auf der anderen Seite steht ein voll im Beruf stehender Mediziner mit Familie, wie Beat Knechtle aus St. Gallen, der seine wissenschaftlichen Erkenntnisse auf den eigenen Körper und seine Starts beim Triple-Ironman erfolgreich umsetzt.
Fast allen gemeinsam ist, dass sie Mitte der 60er Jahre geboren sind, mit den sportlichen Umbrüchen Mitte der 80er ihre Lebensperspektive geändert haben.
All diesen Menschen ist ferner gemeinsam: mit überbordender Vitalität scheinen sie dem Leben furchtlos gegenüber zu treten, was gar nicht so schlecht ist bei der allgemeinen Zukunftsangst in unseren Breiten.
Die Autorin führt erklärend einen alten Psychologen und Philosophen an, den Amerikaner William James (1842-1910): „Jenseits der extremsten Erschöpfung und Qual stoßen wir möglicherweise auf ein Ausmaß von Mühelosigkeit und Kraft, das wir uns so nie erträumt hätten; auf Quellen der Stärke, die niemals in Anspruch genommen wurden, weil wir niemals die Hinternisse überwinden.“
M. St.
11/2011
>> Main Echo: Über die Grenzen und viel weiter
Sportbuch: Iris Hadbawnik porträtiert den Kleinostheimer Stefan Schlett und andere sportliche Extremisten
Was treibt Menschen an, einen zehnfachen Ironman-Triathlon zu durchleiden? Warum taucht Tom Sietas immer wieder schier unendlich lange ohne Sauerstoffflasche ab? Und warum muss der Kleinostheimer Stefan Schlett auf allen Ausdauerhochzeiten dieser Erde tanzen?
Iris Hadbawnik, selbst Ultraläuferin, hat zehn Männer und Frauen porträtiert, die sich dem Extremsport verschrieben haben – darunter auch Schlett und Sietas. Zutage gekommen sind vielschichtige Lebensläufe und -einstellungen, die mehr als eine Antwort auf das Warum geben.
Beispiel Schlett: Seit seiner Bundeswehrzeit habe er „nie wieder ein geregeltes Leben geführt“, sagte er der Autorin. Eigentlich war der Kleinostheimer mit einer Marathon-Bestzeit von 2:44 Stunden immer zu langsam, um Erster zu sein. Und dennoch war er das oft. Schletts imposante Erfolgsliste verrät, dass er erster Deutscher war, der den Badwater-Lauf absolvierte, und erster Deutscher, der auf allen sieben (!) Kontinenten einen Marathon hinter sich gebracht hat. Und auch bei der Premiere des Deca-Triathlons, also des zehnfachen Ironmans, im Jahr 1992 durfte „Ultraschlett“, wie er in der Ausdauerszene genannt wird, nicht fehlen. Und warum das Ganze? Das „Eindringen in bisher unbekannte Grenzbereiche“ und schlicht, die Suche nach Glücksgefühlen haben ihn angetrieben. „Die meisten Menschen träumen ihr Leben, aber ich lebe meine Träume“. Ein paar hat er noch zu verwirklichen, steht im Buch.
as
01.12.2011
>> Saarbrücker Zeitung: Von Typen, die bis an ihre Grenzen und darüber hinaus gehen
Der Faszination des Extremsports geht Iris Hadbawnik in dem Buch „Bis ans Limit – und darüber hinaus“ auf den Grund. Die Autorin, die selbst als Ultraläuferin aktiv ist, porträtiert zehn außergewöhnliche Frauen und Männer, die in den unterschiedlichsten Disziplinen schier Unvorstellbares leisten, um zu erfahren, was diese „antreibt“. Man erfährt, warum sie zu Fuß eine Wüste durchqueren, mit dem Kajak ganze Kontinente umrunden, mit dem Fahrrad riesige Distanzen überbrücken, von Felsen und Hochhäusern springen, die höchsten Berge der Erde besteigen oder ohne Sauerstoffgerät in die Tiefen der Meere tauchen. In einem Serviceteil werden interessante Extremsport-Veranstaltungen in aller Welt vorgestellt. in
Iris Hadbawnik: Bis ans Limit – und darüber hinaus, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2011, 224 Seiten, ISBN 978-3-89533-765-9, 19,90 Euro.
30.11.2011
>> Netzathleten.de: Rezension: „Bis ans Limit und darüber hinaus. Faszination Extremsport.“
„Lauter Irre!“ So beurteilen viele Menschen Extremsportler, die nur mit einem Rucksack bepackt 240 Kilometer durch die Wüste laufen, Speed-Besteigungen auf die höchsten Gipfel der Welt unternehmen oder zwölftägige Radrennen quer durch die USA absolvieren. Die Frage, was diese Menschen zu solchen Leistungen an treibt, steht im Raum. Iris Hadbawnik versucht in ihrem Buch Antworten zu finden und räumt dabei gleichzeitig mit Vorurteilen auf.
Anhand eines gut recherchierten Einstiegs, der um die Fragen „Was ist Extremsport eigentlich?“ und „Warum machen Menschen so etwas?“ kreist, führt Iris Hadbawnik auf den Kern des Buches hin. Den Leser erwarten dort zehn Portraits von faszinierenden Persönlichkeiten, die sich – nicht nur sportlich gesehen – großen Herausforderungen stellen und sich im Grenzbereich ihrer körperlichen und mentalen Belastbarkeit bewegen. Schließlich stellt Hadbawnik im dritten Teil ihres Buches bedeutende Extremsport-Wettkämpfe vor.
Was ist Extremsport?
Zur Beantwortung dieser Frage versucht Iris Hadbawnik sich an Definitionen aus etymologischer Sicht und berücksichtigt Umfragen sowie Aussagen von „Extremsportlern“, die sich selbst oft gar nicht als extrem wahrnehmen oder bezeichnen. Denn das, was als extrem gilt, ist auch eine Frage des Vergleichs – oft empfinden wir das als extrem, was der andere mehr macht als man selbst – und verändert sich von mit der Zeit. So galt es vor einem Jahrzehnt noch als extrem einen Marathon zu laufen – heute ist dies nahezu ein Volkssport.
Die Frage nach dem Warum
Was bringt die Menschen dazu, große physische Strapazen auf sich zu nehmen und hohe Risiken für Gesundheit oder sogar das Leben einzugehen? Hadbawnik spricht mit unterschiedlichen Sportlern über ihre Motivation und ihren Umgang mit gescheiterten Projekten, wie zum Beispiel dem Bergsteiger Christian Stangl. Der Österreicher musste nach einem Versuch den K2 zu besteigen einräumen, dass er den Gipfel nie erreichte, sondern sich lediglich in einer Art Trancezustand einbildete, den Berg bezwungen zu haben. Die Presse hatte seinen mutmaßlichen Erfolg bereits gefeiert.
Extremsportler-Portraits
Im Zentrum des Buches stehen die Geschichten einzelner Extremsportler, die sich als sehr disziplinierte, intelligente Menschen mit großem Organisationstalent präsentieren. Viele schaffen es, Beruf, Familie und langwieriges Training sowie mehrwöchige Wettkämpfe unter einen Hut zu bringen. So auch die gebürtige Amerikanerin Brigid Welfenberg, die mit 20 Jahren nach Deutschland kam und studierte. Heute ist sie alleinerziehende Mutter, koordiniert ihr Ausdauertraining rund um Kinder und Beruf und startet regelmäßig beim Marathon des Sables in Marokko (240km durch die Wüste in sechs Etappen) und anderen Wüstenläufen. Wie sie das hohe Startgeld von 3000 Euro auftreibt wird amüsant geschildert, hatte Brigid doch enormes Glück – dank eines verpassten Buses…
Auch Guido Kunze ging in Marokko an den Start, musste bei seiner ersten Teilnahme 2001 allerdings bitteres Lehrgeld bezahlen, da er die Verhältnisse in der Wüste unterschätzte. Er brach zusammen und wurde nur durch Glück von einem Fernsehteam völlig erschöpft und orientierungslos aufgefunden. Doch ein Jahr nach diesem Erlebnis ging Kunze wieder an den Start. Ausführlich erzählt Hadbawnik von seinen faszinierenden Erfahrungen beim „Race Across America“ – unvorstellbare 5000 Kilometer mit dem Rad von der Ost- bis zur Westküste mit einer Gesamthöhendifferenz von über 30000 Höhenmetern. Seine Familie begleitete ihn als Teil des Betreuerteams auf der Höllentour, bei der er mit tauben Händen, extremen Temperaturschwankungen und Tornados zu kämpfen hatte. Nach zwölf Tagen und 37 Minuten erreichte er das Ziel.
Zwei von insgesamt zehn Persönlichkeiten, deren Leistungen man selbst als Skeptiker des Extremsports anerkennen muss. Vorgestellt werden außerdem Ultratriathlet Beat Knechtle, Wissenschaftler und Ausdauer-Fanatiker Frank Hülsemann, Alpinist Kurt Diemberger, Extremkletterin Ines Papert, BASE-Jumper Hannes Kraft, Kajakerin Freya Hoffmeister, Apnoe-Taucher Tom Sietas und Multi-Sportler Stefan Schlett.
Bedeutende Extremsport Wettkämpfe
Im dritten Teil des Buches liefert Iris Hadbawnik einen Überblick bedeutender Extremsport-Wettkämpfe, wie die bereits angesprochenen „Marathon des Sables“ und das „Race Across America“, aber auch der „Badwater Ultramarathon“. Dazu gibt es Infos über die Streckenführung, Teilnahmegebühren und -voraussetzungen, Siegerzeiten, Ausrüstung etc. sowie Besonderheiten des Wettkampfes und Tipps von anderen Sportlern, die bereits teilgenommen haben. Hilfreich für Sportler, die beim Lesen des Buches vielleicht auf den Geschmack gekommen sind.
Fazit
Iris Hadbawnik, selbst zweimalige Ironman-Finisherin, gelingt es, ihre Faszination für den Extremsport unterhaltsame und fesselnde Weise zu vermitteln. Ob sie bei Skeptikern alle Vorurteile ausräumen kann, ist fraglich. Spannend ist das Buch jedenfalls auch für diejenigen, die gerne die Köpfe schütteln über überdimensionale Streckenlängen, Höhenmeterangaben oder Klimahinweise bei Wettkämpfen wie „Die Tageshöchsttemperaturen können bis zu 55 Grad Celsius erreichen. Auch in der Nacht sinken die Temperaturen nicht merklich unter 30 Grad.“
Über das Buch
Iris Hadbawnik (2011). „Bis ans Limit und darüber hinaus. Faszination Extremsport.“ 1.Auflage. Broschiert, 224 Seiten. Verlag Die Werkstatt GmbH: Göttingen. Preis: 19,90 Euro.
Alexandra Grauvogl
28.11.2011
>> Der Dreisamtäler: Buchtipp: Bis ans Limit – und darüber hinaus
Sie absolvieren einen zehnfachen Ironman-Triathlon, hangeln sich an Eiswänden in schwindelnde Höhen oder umrunden mit dem Kajak ganze Kontinente. Extremsportler vollbringen Leistungen im Grenzbereich menschlicher Fähigkeiten. Was treibt diese Menschen dazu, sich gefährlichsten Herausforderungen und körperlichen Qualen auszusetzen? Wie trainieren sie? Und wie finden sie dabei noch Zeit für Beruf und Familie?
Iris Hadbawnik, selbst Ultraläuferin, porträtiert in dem soeben erschienenen Buch „Bis ans Limit – und darüber hinaus“ zehn dieser außergewöhnlichen Frauen und Männer. Da ist z.B. die Amerikanerin Brigid Wefelnberg, die in Freiburg-Munzingen lebt und bevorzugt im Gebiet rund um den Stollenbach trainiert. Sie absolviert Ultraläufe der besonderen Art: durch die Wüste, auf der Chinesischen Mauer oder am Polarkreis. Guido Kunze wiederum radelte in sieben Tagen und 19 Stunden 4.000 km quer durch Australien – neuer Guinness-Rekord! Und B.A.S.E.-Jumper Hannes Kraft ist immer auf der Suche nach neuen außergewöhnlichen Absprungpunkten, sei’s ein Canyon in Amerika oder der Pekinger Fernsehturm.
Während es den einen darum geht, die eigenen Grenzen auszutesten, wollen andere Abstand vom Alltag gewinnen, die Natur erleben. Wieder andere betreiben Extremsport im Dienste der Wissenschaft: So wanderte der Sportwissenschaftler Frank Hülseman 600 km durch die Atacamawüste in Chile, um zu erforschen, wie der Energie- und Wasserhaushalt des menschlichen Organismus unter Extrembelastung reagiert.
Tolle Bilder und Informationen zu den interessantesten Extremsport-Events der Welt, darunter der „Marathon des Sables“ oder das „Race Across America“, runden dieses spannende Buch ab, das Einblicke in eine faszinierende Welt gewährt, von der viele „normale“ Sportler träumen, ohne sich selbst hineinzuwagen.
16.11.2011
>> Du liest? Rezension auf Amazon.de
Ich habe schon viele Buchtipps erhalten. Wenn du das liest, wird es dich fesseln, … – hat nie funktioniert.
In diesem verregneten Sommer habe ich mir diesen Titel eingepackt, da mich das Thema interessierte.
Es hat mich von den ersten Seiten an in den Bann gezogen, nachdenklich gemacht und fasziniert.
Es hat mich so gepackt, dass ich jede freie Minute im Urlaub gelesen habe, dies hat meine kleine Familie (Frau + 2 Töchter) echt überrascht.
So kannten Sie Papa bisher nicht. Als sich das Buch dem Ende näherte, war dies ein komisches Gefühl, mir ist bewusst,dass ich so schnell kein Buch (was mich interessiert) mehr finde – dies lässt mir dann aber mehr Zeit für Sport ; )
Alex
06.11.2011
>> Aktiv laufen: Für Sie gelesen (Wir behalten für Sie den Überblick, damit Sie wissen, welches neue Laufbuch sich wirklich lohnt)
Sie laufen durch die Wüste, hangeln sich an Eiswänden in schwindelnde Höhen, umrunden mit dem Kajak Australien oder rennen quer durch Europa. Extremsportler vollbringen Leistungen im Grenzbereich menschlicher Fähigkeiten. Das Buch porträtiert zehn Extremsportler, erzählt von ihren Abenteuern und davon, wie es ihnen gelingt, sich immer wieder neu zu motivieren.
November 2011
>> FRIZZ Das Magazin Frankfurt: Faszination Extremsport
Die eigenen Grenzen erfahren. Und sie überwinden. Darum geht es Extremsportlern. Sie fahren mit dem Rad quer durch die USA. Sie meistern einen zehnfachen Ironman oder paddeln mit einem Kajak von Kontinent zu Kontinent. Extremsportler bewegen sich und ihren Körper in einem Bereich des nahezu Unmöglichen. Diese physischen, psychischen und logistischen Höchstleistungen porträtiert die passionierte Ultraläuferin Iris Hadbawnik in ihrem Buch „Bis ans Limit – und darüber hinaus“. Zehn Männer und Frauen gewähren Einblicke in ihre Welt des Sport und erklären, was sie antreibt und daran fasziniert, sich immer wieder den größten Gefahren und körperlichen Qualen auszusetzen. Packende Bilder und Informationen gibt es u.a. von Brigid Wefelnberg, die am Polarkreis und sogar auf der Chinesischen Mauer läuft. Oder von Tom Sietas, dem erfolgreichsten deutschen Apnoetaucher, der ohne Sauerstoffgerät in die tiefsten Tiefen der Meere vordringt.
11/2011
>> Laufsport Marathon (Österreich): Buchtipps für Ausdauersportler: Bis ans Limit und darüber hinaus
Sie laufen 240 Kilometer durch die Wüste, hangeln sich an Eiswänden in schwindelnde Höhen, umrunden mit dem Kajak Australien, laufen über 4.000 Kilometer quer durch Europa oder tauchen zehn Minuten lang ohne Sauerstoffgerät unter Wasser. Extremsportler vollbringen Leistungen im Grenzbereich menschlicher Fähigkeiten. Welche Abenteuer erleben sie dabei? Was treibt sie dazu, sich gefährlichsten Herausforderungen auszusetzen? Iris Hadbawnik porträtiert zehn Extremsportler. Darüber hinaus werden die interessantesten Extremsport-Events, darunter der „Marathon des Sables“ oder das „Race Across America“, vorgestellt.
Heft 7/2011
>> reinmein.info: Grenzen und Glücksgefühle
Ultraläufe, Extremklettern, freier Fall sind nur einige der Möglichkeiten, die Grenzen des eigenen Körpers zu erfahren und einzigartige Glücksgefühle zu empfinden. Die Frankfurter Autorin Iris Hadbawnik stellt in ihrem Buch „Bis ans Limit – und darüber hinaus. Faszination Extremsport“ Menschen vor, die Schritte gehen, die für viele ihrer Mitmenschen nicht nachvollziehbar sind.
Iris Hadbawnik, die selbst Ultraläufe absolviert, geht auf 224 Seiten der Faszination nach, die das Phänomen Extremsport wie auch Extremsportlerinnen und Extremsportler ausmacht. Wer sind diese Menschen, die ihr Leben riskieren, um den K2 zu besteigen oder so tief tauchen, wie es die eigenen Lungen hergeben? Als sie selbst vom „Virus Extremsport“ erfasst wurde, suchte sie nach Literatur, die ihr Aufschluss geben konnte über die Menschen, die zu solch überdurchschnittlichen Leistungen fähig waren. Was zu finden war, wurde andernorts als die der „ewig Gestrigen“ bezeichnet wie etwa Reinhold Messner unter den Bergsteigern. Dann rückten Menschen wie Hubert Schwarz, Joey Kelly und viele mehr ins Rampenlicht, die entweder schon berühmt oder mit Kontinentdurchquerungen, Ultraläufen und Bergbesteigungen einen Rekord nach dem anderen brachen. Nun scheint die Zeit der Jungen und Wilden angebrochen zu sein, die bei Apnoetauchen, Base-Jumping, Free Solo oder Parkour den Ausnahmezustand suchen.
Der Autorin und Sportlerin Hadbawnik ging es jedoch eher um die Menschen von nebenan, die morgens zur Arbeit gehen, eine Familie haben und ihren Sport als Hobby betreiben. Wie jede andere Freizeitbeschäftigung, die mit Leidenschaft betrieben wird, erfordert auch jede Extremsportart viel Zeit, Disziplin und nicht unerhebliche Kosten. Sie stieß bei ihren Recherchen auf die unterschiedlichsten Menschen, die den unterschiedlichsten Sportarten nachgehen. Was sie gefunden hat, ist in dem lesenswerten und immer wieder spannenden Buch „Bis ans Limit – und darüber hinaus. Faszination Extremsport“ zusammengefasst, an dem nicht nur „Sportfanatiker“ ihre Freude haben werden.
Die Frage nach dem Warum
Für Außenstehende lautet die Frage aller Fragen natürlich: Warum setzt sich ein Mensch freiwillig solchen Anforderungen aus? Hadbawnik kann über einige erstaunliche Statements berichten: „In der Regel geht es dem Großteil der Extremsportler nicht um Schnelligkeit, nicht darum, besser zu sein als andere und diese zu besiegen. Sondern um die Frage, wo liegen meine Grenzen und wie weit kann ich gehen, bis Kopf und Körper mir sagen: „Stopp, bis hierher und nicht weiter.“ (…) Ein individuell gestecktes Ziel, das man womöglich vor wenigen Jahren selbst für unvorstellbar hielt, aus eigener Kraft zu erreichen, das ist der Reiz des Extremsports. (…)
„Es war vielmehr ein starkes inneres Bedürfnis, 2008 das erste Mal beim Race Across America (RAAM) zu starten.“ Dabei war der damals 40-jährige Dr. Michael Nehls alles andere als eine Sportskanone: Vorstand eines Biotech-Unternehmens mit einer 60-Stunden-Woche, 20 Kilo Übergewicht und auf dem besten Weg zum ersten Herzinfarkt. Dennoch hat er es geschafft, sich innerhalb von fünf Trainingsjahren dem mit knapp 5.000 Kilometern härtesten Nonstop-Radrennen der Welt, von der West- bis an die Ostküste der USA zu stellen – und diese erfolgreich zu beenden. Nach 10 Tagen, 22 Stunden und 56 Minuten erreichte er die Ziellinie.
Als einen wichtigen Lernprozess für das Leben, weit über das Sportliche hinaus, darin sehen viele ein starkes Motiv für den Extremsport. (…) „Der Reiz besteht darin, Grenzerfahrungen zu machen, erklärt er (Moderator Markus Lanz, Anmerkung der Redaktion) seine Motivation. (…) „Ich glaube“, sagt der Extremsportler Stefan Schlett, „es gibt eine Motivation, die grundsätzlich auf uns Extremsportler zutrifft: Die Suche nach Freiheit. Die Freiheit, allein zu sein, mit den eigenen Wünschen, Träumen und der nackten Angst. Und mit der Neugierde, was der menschliche Körper zu leisten imstande ist. Wir verkündigen mit unserem Tun und Handeln eine Botschaft: Do the impossible – tue das Unmögliche!“ (Quelle: Hadbawnik, Bis ans Limit, 2011, Verlag Die Werkstatt, S. 19 f.).
Bereits Hermann Hesse formulierte 1960 in einem Brief an Wilhelm Gundert: „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden (Quelle: Mein Hermann Hesse – Ein Lesebuch, Hrsg. Udo Lindenberg, 2008, Suhrkamp Verlag, S.26).
Außer bei den Sportlerinnen und Sportlern selbst, fragte Hadbawnik auch bei WissenschaftlerInnen nach, die das Phänomen untersuchten. Es gebe einen Hinweis auf bestimmte Gene, die dafür sorgten, dass manche Menschen immer auf der Suche nach einem Nervenkitzel seien. Der Botenstoff Dopamin werde bei diesen risikobereiten Menschen besonders gesteuert. Andere sprächen wiederum von dem Begriff „Sportsucht“ als eine Art Krankheit. Menschen, die auf der Suche nach dem ultimativen Kick seien, wollten nicht den Alltagstrott leben, ihrer Persönlichkeitsstruktur würden erhöhte Extroversion und Neurotizismus zugeordnet.
Dass jedoch nach einer Bergbesteigung zwingend die nächst höhere oder nächst schnellere folgen müsse, sei nicht der Fall. Zwar sei etwas wie ein schwarzes Loch, wie es auch nach einer schwierigen Prüfung, zum Beispiel an der Universität vorkomme, in vielen Fällen die Folge, aber sehr oft ergäben sich ganz andere Herausforderungen, die mit Sport gar nichts mehr zu tun hätten wie eine berufliche Umorientierung, das Erlernen einer neuen Sprache oder eines Instruments.
Zehn Extremsportlerinnen und –sportler werden von Hadbawnik auf sehr persönliche Weise porträtiert. Sie erzählt von der ersten Recherche über das Kennenlernen bis zu den individuellen Ausblicken der Beteiligten. Ergänzt werden die Lebensgeschichten von einer ausführlich beschriebenen Liste der großen Extremsportevents, angefangen beim Marathon des Sables bis zum Sea Challenge Fyn, der „Tour de France der Kajakfahrer“.
Iris Hadbawnik
Bis ans Limit – und darüber hinaus
Faszination Extremsport
224 S., Paparback, zahlreiche farbige Abbildungen
ISBN 978-3-89533-765-9
19,90 Euro
Erschienen im Verlag die Werkstatt, Göttingen
Sonja Lehnert
21.10.2011
>> Literaturmarkt.info: Sport als Barometer des Glücks
Sport macht glücklich! Frei nach diesem Motto stellt Iris Hadbawnik in ihrem Sachbuch „Bis ans Limit – und darüber hinaus“ Menschen vor, die im Extremsport ihr persönliches Lebenselixier gefunden haben. Der Leser empfindet bei der Lektüre großen Respekt für Birgit Wefelnberg (Abenteuer-Läuferin), Beat Knechtle (the King of Ultratriathlon), Ines Pappert (Extremkletterin) und die anderen sieben Sportler, die in kurzen Porträts ausführlich vorgestellt werden. In einem unterhaltsamen Plauderton und gespickt mit allerlei Anekdoten erlebt man hier ein sportliches Abenteuer, das selbst einer eingefleischten Couch-Potatoe Freude bereiten wird. Das Lesen treibt einen zwar nicht den Schweiß auf die Stirn, aber treibt trotzdem den Puls ziemlich in die Höhe. Nicht zuletzt wegen der brillanten Fotos, die die Faszination am Extremsport wunderbar widerspiegeln.
Auch wenn man dies annehmen könnte – keinem der hier vorgestellten Extremsportler geht es um den Adrenalin-Kick. Es ist der Wunsch, Leistungen vollbringen zu wollen, mit denen man die Grenzen menschlicher Fähigkeiten überschreitet und dabei Glück erfahren kann. Des Öfteren muss man tief durchatmen, wenn man liest, dass ein Mensch mehr als zehn Minuten die Luft anhalten kann oder eine Strecke von 3.000 Meilen nonstop mit dem Fahrrad gemeistert wird. Für viele mag dies der absolute Wahnsinn sein, wenn sie davon hören bzw. lesen. Aber sobald diese Skeptiker dieses Sachbuch durchstöbert haben, verschwinden auch bei ihnen die letzten Zweifel. Iris Hadbawnik hält jene Lebensfreude in Worten fest, nach der man seit langer Zeit auf der Suche ist.
Alle Achtung für „Bis ans Limit – und darüber hinaus“, denn dieses Werk ist eine großartige Hommage an die „Faszination Extremsport“. Zugleich ist es ein Plädoyer für mehr Akzeptanz unter den Menschen, die oftmals den Kopf über Frank Hülsemann, Kurt Diemberger und Freya Hoffmeister schütteln möchte. Dafür gibt es definitiv keinen Grund. Alle zehn hier porträtierten Sportler sind verbunden durch die Liebe zum Wettkampf, der für jeden von ihnen eine Herausforderung an Psyche und Physis darstellt. Iris Hadbawnik ist damit ein Buch mit Herz gelungen. Hier lässt es sich selbst für die größten Faulpelze der Welt wunderbar träumen. Und vielleicht weckt es in ihnen auch den Sportler, der in ihrem Inneren nur auf seinen Einsatz wartet. Zu wünschen wäre es vielen jedenfalls.
Susann Fleischer
05.09.2011
>> Rezension auf Amazon.de
Ein absolut gelungenes Buch, das dem Leser einen wunderbaren Einblick in die Welt der Extremsportler, ihre körperlichen, aber auch psychologischen Hintergründe, gibt: Wie leben diese Menschen, wie trainieren sie, wie organisieren sie ihren Tag? Iris Hadbawnik, selbst Extremsportlerin (sie ist zweimalige Ironwoman in Frankfurt), hilft dem Leser zu verstehen, warum Menschen an ihre Grenzen gehen, manchmal mit dem Risiko, ihr Leben aufs Spiel zu setzen.
Das Bild vom Verrückten, ewig Getriebenen oder Egoisten, das leider in der Bevölkerung sehr verbreitet ist, verschwindet unweigerlich beim Lesen der Geschichten über die einzelnen Sportler und der detaillierten Recherchen der Autorin nach dem „Warum“.
Nicht selten führen nämlich die Wut darüber, in der eigenen Lethargie gefangen zu sein oder der Neid, sich seine eigenen großen Träume nicht erfüllen zu können, zu negativen Aussagen über den Extremsport.
Dabei handelt es sich bei diesen Sportlern um im höchsten Maß organisierte, disziplinierte und zielstrebige Menschen, die nicht selten im Berufsleben in Führungspositionen sind. Sie wollen der Normalität entkommen, indem sie etwas Besonderes tun, an ihre Grenzen gehen, das Leben spüren. Wie Reinhold Messner sagte: Im Grunde gehen wir dorthin, wo man umkommen könnte, um nicht umzukommen.“
Im zweiten Teil des Buches stellt sie Extremwettkämpfe vor, sehr hilfreich für alle, die evtl. vom Sportler zum Extremsportler mutiert sind und die passende Herausforderung suchen.
Ein faszinierendes Buch, das dazu animiert, die eigenen, ganz persönlichen Grenzen auszuloten. Dabei muss man nicht unbedingt zum Extremsportler werden.
Sabine Nehls
02.09.2011
>> Rezension auf Amazon.de: Absolut lesenswert
Allein der Titel „Bis an Limit – und darüber hinaus“ haben mich schon begeistert dieses Buch zu lesen.
Da ich selber Sportler bin und auch schon über diverse Wettkämpfe erfahren durfte, wie es sich anfühlt an seine eigenen Grenzen zu gehen, ist dieses Buch für mich eine Art Motivationsschub pur.
Die einzelnen Sportler die Ihre Erfahrungen, Erlebnisse usw. in diesem Buch wiedergeben motivieren einen sehr.
Das Buch ist genial und sollte sich zumindest in jedem Bücherregal eines Sportlers und Menschen befinden der seine eigene Komfortzone verlassen möchte.
Ein Dank besonders an die Autorin, die es mir durch dieses Buch ermöglicht hat, über solche positiven Menschen zu lesen und mehr zu erfahren.
Daniel
23.08.2011
>> Rezension auf Amazon.de: Gänsehautalarm
Ein Buch, das schon ab der ersten Seite Spaß macht zu lesen.
Bereits ab dem Vorwort ist es spannend geschrieben.
Zudem ist das Buch übersäet mit Gänsehautattacken. Beginnend von den eigenen Emotionen der Autorin bei einem Ironman als damalige Zuschauerin, bis hin zu den schier unmöglichen Leistungen der 10 portraitierten Sportlern – die diese vollbringen, obwohl sie noch als Ärzte, Professoren oder alleinerziehende Mütter voll im Arbeitsleben stehen.
Es ist einfach Wahnsinn…einfach Leidenschaft…einfach, das Leben pur“, wenn man nach dem Vollbrachten über die Ziellinie schreitet. So fiebert man als Sportler selbst beim Lesen schon seinem eigenen nächsten Wettkampf entgegen.
Aber Achtung !!!
Dieses Buch macht ein unruhiges Sitzleder, weil, man sofort mit irgendeiner sportlichen Aktivität beginnen möchte.
Und zusätzlich ist das Buch mit dieser sportlichen Vielfalt auf jeden Fall eine Rarität unter den Sportbüchern.
Für denjenigen, der Bewegung und Sport in jeglicher Form liebt, ein absolutes Muss.
owe
17.08.2011
>> Badische Zeitung: „Reinlesen“
Gerlinde Kaltenbrunner will alle Achttausender der Erde ersteigen, Michael Nehls fuhr mit dem Rennrad nahezu nonstop quer durch die USA, Brigid Wefelnberg rannte durch die Sahara: Das sind nur drei Extremsportlerinnen und -sportler aus Baden, die in Iris Hadbawniks Buch „Bis ans Limit“ zu Wort kommen. Es ist ein Buch, das eine Antwort sucht auf die Frage, warum Menschen an ihre Grenzen gehen bei dem Versuch, etwas Außergewöhnliches zu leisten. Die Versuche finden statt unter dem Oberbegriff des Sports, es geht um körperliche Höchstleistungen, extreme Strapazen, die Überwindung von Todesangst und die Bereitschaft, für die Erfüllung eines Traumes das eigene Leben zu riskieren. Hadbawnik fragt, was Extremsportler motiviert, warum sie bis ans Äußerste gehen wollen und darüber hinaus. Sie sammelt Geschichten von Menschen, die der Erfüllung eines Zieles alles unterordnen, die von Außenstehenden häufig für Spinner gehalten werden und die nach immer neuen Herausforderungen streben. Sie wollen dorthin gehen, wo vor ihnen noch keiner war, manche mit äußerstem Egoismus. Sind es stets Helden? Selber lesen.
Andreas Strepenick
13.08.2011
>> Rezension auf Amazon.de: GROSSARTIG! LESENSWERT!
Direkt die ersten Seiten haben mich total gefesselt! Gleich bei der Erzählung über die erste Sportlerin lief mir ein Schauer der Freude und gleichzeitig tiefen Respekts über den Rücken und so reiht sich eine faszinierende Sportlergeschichte an die naechste. Ein bisschen verrückt sind die schon, aber nicht wahnsinnig. Die Geschichten und Lebenswege der Athleten klingen wie eine Selbstverständlichkeit und kommen mit einer Leichtigkeit rüber, die total ansteckt. Ich hatte fast das Gefühl mit dabei zu sitzen und lauschen zu koennen. Mit detaillierten Hintergrund Infos, klassischen Tatsachen, Charme und Witz werden alle Sportlergeschichten einzigartig und in der Summe ergeben sie dann noch ein wunderbares Gesamtbild. Das Buch animiert, inspiriert und lässt mich als Hobbyläuferin mein Laufen unter einem anderen Blickwinkel sehen. Ein Buch nicht für das extreme, sondern für das EINZIGARTIGE was in jedem steckt!
GROSSARTIG! LESENSWERT!
PeBe
12.08.2011