04. September 2016: Mudiator am Hockenheimring

Mudiator am Hockenheimring

Beim Extremsport-Tag in Frankfurt konfrontierte mich androgon.com-Gründer und Extremsportler Raffael Zeller zum ersten Mal mit seiner Idee: „Iris, möchtest du mit mir ein Buch über Extrem-Hindernisläufe schreiben?“

Hm… vieles hatte ich ja bereits absolviert. Aber ein OCR – Obstacle Course Race – gehörte bislang nicht dazu. Dass das Projekt auch Anfänger ansprechen sollte, ließ mich aufhorchen. Welches Equipment benötigt man, wie muss man sich vorbereiten, wie bewältigt man die Hindernisse und vor allem wie fühlt es sich an im Matsch zu baden? Es reizte mich diese – und viele weitere – Fragen im Selbstversuch zu testen.

Aber nicht alleine. Schnell war eine Testgruppe innerhalb meiner Laufgruppe der TG Schwanheim gefunden. Und so bereiteten wir uns gemeinsam auf unseren ersten Hindernislauf vor. Als Premiere in Sachen OCR wählten wir uns den Mudiator am Hockenheimring aus: 8 Kilometer gespickt mit 25 Hindernissen schien mir machbar zu sein. Zumal ich mir vorher genügend Videomaterial aus den letzten Läufen anschaute und immer mehr den Eindruck gewann, dass dieser Wettkampf eher einem großen Kindergeburtstag – als einem gefährlichen Extrem-Hindernislauf glich. Also wie für uns gemacht! 🙂

Die Vorbereitungen liefen gut und dennoch fuhr ich mit etwas gemischten Gefühlen Richtung Wettkampf. Schließlich hatte ich am Ende doch irgendwie die Verantwortung für unsere Gruppe – und wollte bei uns allen auf keinen Fall irgendwelche Verletzungen riskieren. Ich tröstete mich immer wieder mit dem gesichteten Videomaterial, doch als wir das Renngelände betraten, wussten wir augenblicklich, dass wir es bei diesem Wettkampf doch mit einer „anderen Kategorie von Spaß“ zu tun hatten.

OCR-BuchVon einem Schiffscontainer mussten die Läufer auf eine riesige (mit zu wenig Luft gefüllte?) Matte springen, die nach jedem Sprung wegrutschte und von den Helfern nur leidlich wieder herangezogen wurde. Noch dazu musste die Sprungtechnik korrekt ausgeführt werden, damit man sich keine Verletzungen zufügte…. Das beherzigten jedoch die wenigsten der Teilnehmer und so sahen wir bereits vor unserem Start so manchen, der auf dem nackten Betonboden aufschlug. Als wir während unseres Rennens an genau diesem Hindernis ankamen, waren gerade die Rettungskräfte im Einsatz und das Hindernis wurde gesperrt. Glück gehabt! Ich für meinen Geschmack wäre da sowieso nicht heruntergesprungen. :-O

Auch wenn wir nach so vielen Stürzen mit gemischten Gefühlen den Lauf angingen, so muss ich sagen, dass wir doch jede Menge Spaß dabei hatten. Vor allem auch deswegen, weil jeder Einzelne verantwortungsbewusst mit seinem Körper umging und an Hindernissen, die man sich nicht zu bewältigen traute, lieber Strafübungen in Form von Burpees, Liegestütze oder Squats in Kauf nahm. Ein Tipp, den ich jedem OCR-Rookie ans Herz legen möchte.

Lange Rede kurzer Sinn: Unsere Erfahrungen aus Training und Wettkampf – insbesondere für Hindernislauf-Anfänger – sind in dem im Januar erschienenen Buch „Schweiß, Schlamm und Endorphine: Alles über Extrem-Hindernisläufe und wie man sie meistert“ genauso eingeflossen, wie die zahlreichen Tipps von Raffael (sowie vielen anderen OCR-Experten) für Fortgeschrittene und Profi-Läufer. Also unbedingt lesen!

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