23. April 2016: 12h-Lauf Seilersee

12h-Lauf Seilersee 

Unsere Ergebnisse:

Iris Hadbawnik: 87,437 Kilometer
Oliver Weis: 87,437 Kilometer

Oli und ich konnten den 12-h-Lauf am Seilersee mit einer Kilometerleistung von 87,437 km (1.056 hm) beenden. Es war zwar eisig kalt und meine Wade hat von Anfang an gezwickt, aber der Lauf war so super organisiert, mit einem einmaligen Verpflegungsbuffet ausgestattet, mit herrlichen Lichtspielen rund um den See, einer sternenklaren Vollmondnacht und einer tollen familiären Atmosphäre, so dass alle Wehwehchen in den Hintergrund rückten.

Copyright Fotos: privat

April 2009: Waldhessenlauf – 12h-Lauf

03. April 2009: Waldhessenlauf – 12h

Unsere Ergebnisse:

Iris Hadbawnik: 101,98 KM
Rang 1 der Frauen und 10. Gesamt

Frank Nicklisch: 111,21 KM
Gesamtrang 5 und 2. AK

Laufbericht von Frank Nicklisch:

Nach einer Woche ohne Training wegen einer Verletzung (oder eher der Angst davor…) bin ich am Freitag Abend um 22:00 im Rotenburger Schloßpark in den Wettkampf gestartet. Gemeinsam mit Iris wollte ich die Nacht hindurch bis Samstag 10:00 ununterbrochen laufen. Wunschziel war eine Verbesserung meiner PB von bis dahin 108km. Nach dem Startsignal bin ich dann locker losgelaufen und habe versucht möglichst ohne Krafteinsatz zu laufen. Geplant für eine der 1,145 km langen Runden war eine Zeit von 6:40 Minuten, also ein Schnitt von 5:50/km. Ich habe mich vom Start weg in der Führungsgruppe einsortiert und mich vom Tempo her wohl gefühlt. Am Ende der Runde musste ich aber feststellen, dass wir 6:05 Minuten/Runde liefen. Viel zu schnell. Ich ließ mich bis ans Ende der fünfköpfigen Gruppe zurückfallen und versuchte Tempo herauszunehmen. Gemeinsam mit einem anderen Teilnehmer trennten wir uns schließlich nach 4 Runden von der Spitze ab und liefen ab da konstant Rundenzeiten um die 6:30. Es war zwar etwas schneller als geplant, aber ich konnte auffallend locker laufen und fühlte mich überhaupt nicht belastet. Gegen 1:15 wurde es schlagartig dunkel auf der Strecke, als die Stadt die Straßenbeleuchtung abschaltete. Lediglich der Start/Zielbereich wurde vom THW mit großem Aufwand beleuchtet. Spätestens jetzt war es dringend zu empfehlen mit einer Stirnlampe zu laufen. Ich konnte mein Anfangstempo immer noch problemlos halten, bin auch nach 35km (und auch nicht später) auf die „Wand“ gestoßen. Der erste Marathon war nach 3:58h absolviert und ich war mit der Situation bis jetzt hochzufrieden. Die 50km erreichte ich nach 4:45h, nur 6 Minuten über meiner Bestzeit. Nach der 50km Marke stellte ich meinen Laufrhythmus etwas um und bin ab dann an der Verpflegungsstelle ein paar Schritte gegangen. Meine Rundenzeit pendelte sich in der Folge bei etwa 7:15 ein. Aber mittlerweile kamen Muskelschmerzen in den Oberschenkeln auf, Anfangs noch zu ignorieren, aber stetig zunehmend. Die Gehpausen wurden länger. Mit einer Schmerztablette ließ sich die Situation etwas verbessern und ich konnte wieder zu den gewohnten Rundenzeiten zurückkehren. Zwischendurch lief ich immer wieder mal Rundenzeiten um die 6:30, doch die Gesamttendenz war eher fallend. Um 4:30 wurde das Licht wieder angeschaltet und bald darauf wurden auch die Vögel im Park munter. Aber bis zum Sonnenaufgang sollte es noch zwei Stunden dauern. Ich lag bis zu diesem Zeitpunkt zwischen dem 4. und 6. Rang, der dritte, der zeitweise zwei Runden vor mir lag, jetzt nur noch 1 Runde vor mir. Vom Tempo her war ich immer noch deutlich schneller als der dritte, aber aufgrund der Schmerzen konnte ich dieses Tempo nicht über mehrere Runden, geschweige denn Stunden, halten. So lieferte ich mir mit dem dritten über Stunden hinweg ein Kopf an Kopf Rennen, bei dem mal er und mal ich vorne lagen. So erreichte ich die 100km in 10:31h und konnte meine bisherige Bestzeit um mehr als eine halbe Stunde verbessern. Jetzt war mein Ziel, mehr als 108 km zu laufen in greifbarer Nähe. 90 Minuten Zeit für mehr als 8km, das sollte zu schaffen sein. Die aus dieser Erkenntnis folgende Entspannung ließ meine Rundenzeiten rapide fallen. Der dritte der Wertung nutze die Gelegenheit und konnte mich in dieser Endphase noch zwei mal überrunden. Aber die Platzierung war mir egal, wichtig war nur die erreichte Strecke. Vor der letzten Runde bekam jeder Läufer ein kleines Fähnchen mit dem die zurückgelegten Meter der letzten Runde markiert werden sollten. Nach einem Endspurt über die letzten 500m, bei dem wir noch unter großem Beifall die bereits zum Start aufgestellten 6-Stunden-Läufer passierten, konnte ich
beim Schlusssignal mein Fähnchen nach 111,212km in den Boden rammen.

Waldhessenlauf in Rotenburg an der Fulda. Rundkurs über 1,145km durch den Schloßpark und entlang der Fulda. Angeboten werden 100km, 12h und 6h. Start für 100km und 12h am Freitag um 22:00, Start des 6h-Laufes am Samstag um 10:00. Strecke durchgehend befestigt, zumeist asphaltiert, teilweise Kopfsteinpflaster. Sehr gute, familiäre Organisation mit viel Engagement.

Laufbericht von Iris Hadbawnik:

Mein erster 12h-Lauf – was für ein Event! :-)) Start war um 22 Uhr und der Lauf begann mit super netter und lustiger Unterhaltung mit Petra aus der Nähe von Karlsruhe. Nach etwa 2 Stunden bin ich, ins Gespräch vertieft und bei unzureichend beleuchteter Strecke, leider über eine der zahlreichen Stolperfallen gestürzt… Trotz offener Knie und Hände und zahlreicher Prellungen hab ich die Zähne zusammengebissen und noch die restlichen 10 Stunden mit mehr – und mal weniger- Spaß verbracht. Das Durchhalten hat sich gelohnt. Am Ende war ich die beste Frau und 10. der Gesamtwertung! :-))
Zum Foto (lieben Dank an Martin walkt!): Es zeigt mich kurz nach dem Lauf beim Regenerieren in unserem Pavillon (hab leider noch kein Lauffoto im Internet gefunden…)

Waldhessenlauf

Zur Website des Veranstalters: www.waldhessenlauf.de

Juni 2007: 12h-Lauf Brühl

17. Juni 2007: 12h-Lauf Brühl

Unsere Ergebnisse:

Frank Nicklisch: 108,001 km

 

Laufbericht von Frank Nicklisch

Nach dem Rennsteiglauf, den ich gut und verletzungsfrei überstanden habe, bin ich wieder gut regeneriert. Nach zwei Wochen leichtem Training habe ich schon automatisch in den darauffolgenden Wochen den Trainingsumfang wieder auf das normale Maß angezogen. Aber wofür? Ich bin fit wie selten zuvor, habe aber keinen weiteren Wettkampf im Auge.

Beim Suchen im Internet stoße ich auf den 12 Stundenlauf in Brühl. Das wäre doch mal was neues. Speziell wenn ich im nächsten Jahr tatsächlich die 24 Stunden in Apeldoorn laufen will muss ich in diesem Jahr einen Qualifikationslauf über 100 km nachweisen. Letztes Jahr in Biel bin die 100 km in 11:48h gelaufen und hier sollte die Strecke einfacher sein, weil sie flacher ist.

Kurz entschlossen melde ich mich wenige Tage vor dem Lauf an. Ich kann niemanden begeistern mich zu begleiten und so fahre ich am Sonntag morgen um 5:00 alleine nach Brühl. Während der Fahrt gönne ich mir als zweites Frühstück einem halben Marmorkuchen.

Ich habe keine Ambitionen, ich will lediglich die 100 km laufen und das ist alles. Es gilt eine 2,5 km lange Runde durch Stadion, Park und Fußgängerzone so oft wie möglich zu laufen.

Nach einigem Fragen finde ich in Brühl den Weg zum Stadion. Dort herrscht schon reger Betrieb. Überall sieht man Leute die Zelte aufbauen und sich mit Stühlen und Tischen an der Strecke ausbreiten. Speziell die Staffelteams sind hervorragend ausgestattet. In einem großen Zelt sitzen viele Läufer beim Frühstück. Ich lasse mir einen Kaffee geben und kämpfe gegen die morgendliche Kälte.

Während ich dem Treiben im Stadion zusehe komme ich mit einigen Läufern ins Gespräch und bekomme einen ersten Eindruck von meinen Mitstreitern. Ziele werden ausgetauscht und ich reihe mich gedanklich im hinteren Mittelfeld ein.

Ich suche mir am Stadionrand einen Platz für meinen Rucksack mit der Verpflegung: Power Gel, der Rest vom Marmorkuchen, Cola, Red Bull, Wasser und Salztabletten. Von einem benachbarten Zelt wird mir freundlich angeboten meinen Rucksack unterzustellen. Die zugehörige Staffel wird später mein Betreuerteam werden.

Pünktlich um 7:00 erfolgt der Start. Etwa 40 Staffeln und 30 Einzelläufer machen sich auf den Weg. Ich laufe locker los und komme bereits auf der ersten Runde mit Uwe Kiehn ins Gespräch, der zusammen mit einem Laufkameraden ebenfalls als Einzelläufer unterwegs ist. Wir unterhalten uns über unsere bisherigen Läufe. Auch er ist bereits den Rennsteiglauf gelaufen und plant in diesem Jahr noch den Swiss Alpine. Schnell haben wir uns darauf verständigt zusammen zu laufen und einen Schnitt von 6:00/km anzupeilen. Doch bereits eine Runde später legen die beiden eine Zwischenstop ein und ich verliere sie aus den Augen.

Unmerklich bin ich schneller als geplant unterwegs. Statt der geplanten 15 Minuten pro 2,5 km Runde brauche ich nur noch 14 Minuten. Ich laufe also einen Schnitt von 5:40/km. Anscheinend ziehen mich die schnellen Staffelläufer immer wieder mit.

Ich kann das Tempo problemlos halten und fühle mich dabei wohl. Nach etwa einer Stunde fragt mich einer von meiner „Betreuerstaffel“ wie ich heiße und teilt mir dann mit dass ich auf Platz 4 oder 5 liege.

Es ist jetzt noch angenehm kühl, aber es ist schon jetzt abzusehen, dass es heute sehr warm wird. In jeder Runde trinke ich etwas am Verpflegungsstand, der sich im Stadion befindet, in jeder zweiten Runde esse ich etwas Obst oder Salzgebäck. Von Zeit zu Zeit nehme ich ein Power-Gel, jedoch wesentlich seltener als beim Marathon.

Ich laufe alleine meine Runden. Die Marathonmarke erreiche ich bereits nach 4:03h. Ein Mann am Verpflegungsstand feuert mich immer wieder an. Er teilt mir auch mit, dass ich gut im Rennen liege (wie gut habe ich erst später erfahren) und dass es bei den Führenden wohl Probleme gäbe. Ich mache mir darüber keine Gedanken, ich will heute schließlich nur 100 km laufen.

Bei km 47 überrunde ich Uwe und seinen Kollegen, der schon ziemlich angeschlagen aussieht. Die beiden beschließen sich zu trennen und Uwe und ich laufen gemeinsam weiter. Ich merke auch langsam die Anstrengung und nehme das Tempo etwas zurück. So laufen wir in dem vor 45 km vereinbarten Tempo von 6:00/km weiter.

Plötzlich bekomme ich ohne Vorwarnung einen massiven Krampf im Oberschenkel und muss Uwe ziehen lassen. Ich schleppe mich allein ins Stadion zum Massagezelt. Zum Glück werden Einzelläufer bevorzugt und so muss ein Staffelläufer seinen Platz räumen. Ich lasse mich gründlich massieren und höre zwischendurch wie der Stadionsprecher mitteilt das ich auf den 3. Platz liege. Ich bin völlig überrascht. Als ich nach der Massage auf die Strecke zurückkehre habe ich viel Zeit und auch viele Plätze verloren. Aber ich fühle mich gut und die 100 km sind in Reichweite. Die Hälfte ist bereits geschafft: 50 km in 5:04h, trotz Massage.

Die ersten Runden nach der Massage laufen wieder im ähnlichen Tempo wie am Anfang, aber dann wird das Tempo doch merklich langsamer. Es wird immer wärmer. Ich habe meine Verpflegung jetzt auf ein Mischgetränk aus Wasser, Cola, Red Bull und Salz reduziert und nehme an der Verpflegungsstelle nur noch Wasser. Jede zweite Runde wechsele ich ein paar Worte mit „meinem Staffelteam“, die mich immer anfeuern. Ab und zu ruhe ich mich etwas auf ihren Klappstühlen aus.

Das Tempo wird weiter immer langsamer. Ich brauche jetzt pro Runde 17 Minuten. An bestimmten Stellen der Runde erlaube ich mir kurze Gehpausen. Ich liege jetzt auf dem 6. Platz und die beiden Plätze vor mir befinden sich noch in der selben Runde wie ich. Bei km 65 höre ich, dass der Führende ausgeschieden ist. Ich nehme das mit geringem Interesse zur Kenntnis und rücke so auf den 5. Platz vor.

Ich drehe weiter meine Runden und unterhalte mich in den Gehpausen mit den anderen Läufern. Viele sind schon lange bei gehen, aber sie bleiben kontinuierlich dran. Im Vergleich bin ich noch frisch. Ich teile die Runde in Laufabschnitte und in Gehabschnitte ein und wechsele ständig zwischen laufen und gehen.

Wenn ich laufe, dann immer noch mit einem Schnitt von unter 6:00/km, aber die Gehpausen kosten viel Zeit. Inzwischen brauche ich fast 19 Minuten pro Runde, doch die 100 km rücken näher. Ich werde die 100 km schaffen, selbst wenn ich jetzt nur noch gehe. Aber ich laufe. Nach 11:03h habe ich die 100 km geschafft.

Dem Mann an der Verpflegungsstelle, der mich immer wieder aufgemuntert hat, teile ich mit dass ich jetzt aufhören kann, da ich mein Ziel erreicht habe. Er ist entsetzt und bedrängt mich weiter zu laufen. Ich laufe weiter, denn so ernst war das jetzt auch nicht gemeint.

Mittlerweite liege ich auf dem 4. Platz und der 5. ist nur wenige hundert Meter hinter mir. Ich habe jetzt ein neues Ziel, ich werde diesen 4. Platz verteidigen. Ich ziehe noch einmal das Tempo an und schaffe die letzten Runden in jeweils 17 Minuten. Ich beschließe bis zum Schlusssignal weiterzulaufen und nicht im Stadion stehen zu bleiben, wie es viele andere Läufer kurz vor dem Ende machen.

So laufe ich noch in den letzten Minuten 500 m aus dem Stadion heraus und beende das Rennen nach 108 km. Ich hoffe das ich den 4. Platz halten konnte und mache mich auf den Heimweg. Laut Ausschreibung gibt es nur für die drei Führenden einen Pokal. Andere Preise oder Medaillen gilbt es nicht.

Als ich bei der Chipabgabe bin werden gerade die Ergebnislisten ausgedruckt. Mehr aus Interesse für die Siegerstrecke lasse ich mir eine Liste geben. Ich bin völlig überrascht, das ich auf dem 3. Platz geführt werde. Also muss ich noch bleiben bis zur Siegerehrung bleiben.

Während ich auf die Siegerehrung warte treffe ich Uwe Kiehn wieder. Er hat den zweiten Platz erreicht. Bei der Siegerehrung erhalte ich meinen ersten Pokal, den ich in einem Laufwettbewerb erhalten habe.

12-Stundenlauf

Quelle: lokalesweb.de

Sieger des 12 Stundenlaufes 2007 in Brühl:
Uwe Kiehn mit 110,026 km,  Thomas Blumtritt mit 122,596 km, Frank Nicklisch mit 108,001 km

Zur Website des Veranstalters: www.12-stunden-lauf.de